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Ausbruch im Seniorenheim14 vollständig Geimpfte sind Corona-positiv

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Unter den Bewohnern und dem Personal des Leichlinger Seniorenzentrums haben sich mit 17 Corona infiziert – trotz Impfung.

Leichlingen – Wie das Virus ins Pilgerheim Weltersbach kam, weiß niemand. Jeder, der das Seniorenheim betritt, wird regelmäßig getestet, Besucher alle 48 Stunden, Mitarbeitende alle 72 Stunden. Wie es sich dort verbreitet hat, ist noch weniger klar. Denn Besucher und Mitarbeiter tragen weiterhin medizinische Masken, obwohl sowohl das Personal wie auch die Bewohner zum allergrößten Teil vollständig geimpft sind. Bislang hatten Studien nahegelegt, dass Menschen, die mit dem Mittel von Biontech geimpft wurden, wenig bis gar nicht ansteckend sind.

17 Infizierte

Dennoch sind aktuell 17 Personen im Pilgerheim Corona-positiv. Alle positiven Schnelltests wurden mittlerweile durch die aussagekräftigeren PCR-Tests bestätigt, sagt Joachim Noß, Geschäftsleiter der Senioreneinrichtung. Aufgefallen war die Infektion erst, weil eine bereits geimpfte Bewohnerin Erkältungssymptome zeigte. In diesen Fällen werde routinemäßig ein Schnelltest auf Covid-19 gemacht. Nachdem dieser positiv ausfiel und durch einen zweiten Test bestätigt wurde, wurden alle Bewohnerinnen und Bewohner, sowie das Personal mit einem Schnelltest getestet. Das Ergebnis: 17 positive Personen, darunter 14 bereits Geimpfte.

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„Die Gretchenfrage ist jetzt: Hat einer alle angesteckt, oder hat sich die Infektion trotz des Impfschutzes unter den Bewohnern verbreitet?“, sagt Noß. Abschließend klären wird sich das wohl nicht lassen. Das Gesundheitsamt des Rheinisch-Bergischen Kreises beschäftigt sich mit der Thematik, bis auf Weiteres bleibt das Haus für Besucher gesperrt. Die gute Nachricht ist: Allen Infizierten geht es soweit gut. „Sie haben keine oder nur sehr leichte Symptome“, beruhigt Noß. In dieser Beziehung scheint die Impfung also ihre Wirkung zu zeigen und vor schweren Verläufen auch in der Gruppe der besonders gefährdeten Älteren zuverlässig zu schützen. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ist nicht überrascht davon, dass sich das Virus auch in einer praktisch durchgeimpften, mehr oder weniger geschlossenen Gesellschaft ausbreiten kann. „Das Problem ist bekannt“, sagt Lauterbach im Gespräch mit dem „Leverkusener Anzeiger“. Vor allem, wenn es sich um eine Infektion mit einer Mutationsvariante handelt, das wird aktuell vom Gesundheitsamt noch untersucht. „Ich gehe im Moment aber davon aus“, sagt der Leverkusener Bundestagsabgeordnete.

Keine Herdenimmunität

Die Hoffnung auf eine Herdenimmunität, in der die mehrheitlich Geimpften die Ungeimpften schützen, scheint damit wenig realistisch. „Deswegen sind die Booster-Impfungen dringend nötig“, erklärt Lauterbach. Dabei handelt sich um eine weitere Spritze mit einem an die Mutationen angepassten Impfstoff, Biontech arbeitet bereits an dem entsprechenden Mittel. „Ich gehe davon aus, dass es im Herbst verfügbar ist“, sagt Lauterbach. „Das Problem ist lösbar.“

Positiv sieht er auch, dass es den Infizierten bislang gut geht. „Das bestätigt, dass die Impfung vor einem schweren Verlauf und Tod gut schützt.“