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Marode BauwerkeLand NRW bricht in Leverkusen und Leichlingen vier Brücken ab

Lesezeit 3 Minuten
Ein Bach fließt unter einer Straße hindurch.

Der Weltersbach fließt von Osten kommend unter dem Kreisverkehr Neukirchener/Oskar-Erbslöh-Straße hindurch.

Eine Brücke in Leverkusen und drei in Leichlingen wird der Landesstraßenbaubetrieb in den kommenden acht Jahren abreißen und neu bauen. 

Unzählige Brücken in Trägerschaft des Landes Nordrhein-Westfalen müssen in den kommenden Jahren entweder von Grund auf saniert und gleich ganz neu gebaut werden, weil eine Sanierung der maroden Bauwerke in vielen Fällen nicht mehr ausreicht. Das betrifft auch mehrere Brücken im Zuge von Landesstraßen in Leverkusen und Leichlingen, wie der Landesbetrieb Straßenbau auf Anfrage des „Leverkusener Anzeiger“ mitteilt. Nach derzeitigem Stand geht es in zwei Jahren los.

2027

Eine Brücke über die Wupper

Wird 2027 abgerissen: die Brücke über die Wupper im Zuge der L427

2027 wird die Brücke über die Wupper im Verlauf der Landesstraße 427, die das Leichlinger mit dem Solinger Ufer in Wupperhof verbindet, abgebrochen und anschließend neu gebaut. Die Brücke stammt aus dem Jahr 1955, wird also dann 72 Jahre alt sein. Der Landesbetrieb rechnet mit zwei Jahren Bauzeit. Für Autofahrer, die die Landstraße als direkte Verbindung zwischen dem Solinger Süden und Witzhelden und Leichlingen schätzen, dürften es zwei lange werden. Denn die L427 wird vermutlich während der gesamten Bauphase voll gesperrt.

Ein Auto fährt über eine Brücke.

Die Brücke über die Wupper in Höhe des Wupperhofs wurde 1955 gebaut.

Der Verkehr wird über die nächste Wupperbrücke flussabwärts in Leichlingen Nesselrath ausweichen müssen oder stromaufwärts über die Brücke in Solingen-Glüder. Beide Ausweichstraßen sind freilich nicht so gut ausgebaut wie die L427.

2030

Das neue Jahrzehnt könnte für Leichlingens motorisierte Verkehrsteilnehmer anstrengend beginnen und ihnen viel Geduld abverlangen. Denn „ab 2030“ wird nach dem jetzigen Plan der Landesstraßenbauer die Kreisverkehrsbrücke im Verlauf der L294, unter der kurz vor seiner Mündung in die Wupper der Weltersbach herfließt, abgerissen und neu gebaut. Bauzeit: etwa bis 2031. Mehr Angaben dazu kann der Landesbetrieb derzeit nicht machen, aber die Sperrung Kreuzung Opladener Straße/Neukirchener Straße/Oskar-Erbslöh-Straße und damit eines der wichtigsten Zufahrtswege in die Leichlinger Innenstadt von Süden her wird absehbar große Probleme mit sich bringen.  

Ein Bach fließt unter einer Brücke hindurch.

Auf der Westseite des Kreisverkehrs Neukirchener/Oskar-Erbslöh-Straße taucht der Weltersbach wieder auf.

Zumal offen ist, was mit der Brücke im Zuge der L294, die 220 Meter weiter westlich über die Wupper führt, passieren wird. Zu dieser 59,5 Meter langen Hohlkastenbrücke heißt es vom Landesbetrieb, sie werde derzeit nachgerechnet. Auf der Nachrechnung fußend würden „konkrete bauliche Maßnahmen“ erarbeitet.

Eine Brücke führt über die Wupper in Leichlingen.

Die Wupperbrücke wird derzeit nachgerechnet. Ob sie abgerissen werden muss, ist offen.

Die Wupperbrücke erhielt in einer Untersuchung von Bauingenieuren der RWTH Aachen im Auftrag der rheinischen Industrie- und Handelskammern die Note 2,3, wobei 1 für „sehr guter Zustand“ steht und 4 für „ungenügend“. Sie stammt aus dem Jahr 1960, die Brücke über den Weltersbach aus dem Jahr 1961.

2031

Noch während die Brücke über den Weltersbach neu gebaut wird, rücken 2031 an anderer Stelle in Leichlingen die Abrissbagger an. Die Brücke im Zuge des Stockberg (L288) über die Bahntrasse in Ziegwebersberg werde aller Voraussicht nach in dem Jahr abgebrochen und ebenfalls neu errichtet, teilt der Landesbetrieb mit. 

Eine Brücke führt über Bahngleise.

Die Brücke in Ziegwebersberg wird in einigen Jahren abgerissen und neu gebaut.

Die Bauarbeiten dort sollen bis etwa 2033 beendet sein. Die Brücke im Norden der Stadt ist die bei weitem jüngste, die vom Landesbetrieb als in einigen Jahren abrissreif erkannt wurde. Sie stammt aus dem Jahr 1993, wird also im Abrissjahr erst 38 Jahre alt sein. 

Brückenabriss auch in Leverkusen

Eine Brücke über die Wupper in Opladen

Die Wupperbrücke im Zuge der L288 wird in einigen Jahren abgerissen und neu gebaut.

2031 gibt es für die Experten des Landesbetriebs Straßenbau auch in Leverkusen Brückenarbeiten zu erledigen: Die Wupperbrücke am nord-westlichen Ortsausgang von Opladen im Zuge der Raoul-Wallenberg-Straße (L288) muss abgerissen werden. Die Plattenbrücke mit einer Länge von 78,4 Metern stammt aus dem Jahr 1961. Der Neubau der Brücke wird bis etwa 2033 dauern. 

Die Wupperbrücke in Rheindorf im Verlauf der L108 ist zwar vier Jahre jünger. Aber auch für sie läuft derzeit eine Nachrechnung im Landesbetrieb. Die RWTH-Ingenieure gaben der 77,1 Meter langen kombinierten Plattenbalken- und Trägerrostbrücke vor zwei Jahren die Note 2,8.