Aus dem Fest zum 110-jährigen Bestehen der Naturfreunde Leichlingen wurde ein kleines Wacken an der A3.
Naturfreunde LeichlingenMit hartem Rock dem Dauerregen getrotzt
Sie hatten es sich etwas größer vorgestellt, ihr Jubiläumsfest. Und vor allem trockener. Doch die 2023er-Version ihres Traditionsfestes „Rock am Block“ geriet den Naturfreunden Leichlingen am Samstag im Dauerregen zu einer ausgiebigen Dusche. Gut 300 Konzertbesucher hielten es immerhin bis in den Abend auf der Festwiese am Naturfreundehaus nahe der Autobahn aus in gespannter Erwartung auf den Auftritt der „Deep-Purple“-Tribute-Band „Demon's Eye“. Und sie wurden für das Warten belohnt.
Denn die Musiker der Tribute-Band, die inzwischen auch schon seit 25 Jahren gemeinsam auf den Bühnen stehen, trafen den Sound der verehrten Hardrock-Legende um den Gitarristen Ritchie Blackmore und den Organisten Jon Lord mit erstaunlicher Präzision. Ihr satter Sound ließ die aufgeweichte Festwiese beben und auch die Gesangspassagen erreichten mühelos das nicht so leicht zu treffende Original.
Während Bassist Jan Dickmann mit zwei ausgestreckten Mittelfingern in Richtung Wolken unmissverständlich zeigte, dass der Regen sie nicht stoppen könne, ermunterte Sänger Daniele Gelsomino das Publikum, ordentlich mit abzurocken: „Scheißt auf den Regen, habt Spaß und suhlt euch im Schlamm!“
Ganz so schmutzig wie in Wacken wurde es dann doch nicht. Während die meisten Zuhörenden sich lieber mit ihrem Getränk unter Zeltbahnen am Rande der Wiese in Sicherheit gebracht hatten, ließen viele sich auch mitreißen vom Sound ihrer Jugendzeit in den 1970er Jahren. Verzückt Tanzende träumten sich Jahrzehnte zurück, coole Rockfans nickten im Takt mit und spätestens bei „My Woman from Tokyo“ und „Smoke on the Water“ war die Rock-Party voll im Gange. Gegen Ende des Konzertes waren dann doch alle Richtung Bühne geströmt, um bei den bekannten Gassenhauern mitzusingen und die Band zu feiern.
Vorher hatten am frühen Abend schon „De Ramönsche“ aus Leverkusen den Platz aufgemischt, die den Naturfreunde-Freunden Hits der Ramones als kölschen Punkrock servierten. Das kam gut an bei kühlen Getränken und heißen Würstchen.
Wenn nur eben das Wetter nicht einen Strich durch die Rechnung von Reinhold Pupka & Co. gemacht hätte. Trotzdem war der komplett durchnässte Vereinsvorsitzende der Naturfreunde am Ende glücklich und hochzufrieden über die musikalischen Darbietungen.