Bei „Orthosport“ in Leichlingen gibt es eine neue Kältekammer. Doch Kryotechnik ist nicht das einzige außergewöhnliche Angebot des Fitnesstudios.
Neue Kältekammer eröffnetIn Leichlingen kann man bei -160 Grad Schmerzen einfrieren lassen
Wer macht schon einmal die Erfahrung, auf einen 6000 Meter hohen Berg zu steigen – und das, während man in einem Sessel sitzt? Das Fitnessstudio „Orthosport Leichlingen“ bietet eine spezielle Apparatur für Höhentraining an, die das Gefühl beim Bergsteigen simuliert. Die Aussicht ist beim Höhentraining vielleicht nicht ganz dieselbe, der Trainingseffekt soll aber ähnlich sein. Über eine Maske wird die Luft kontrolliert reduziert. Dies soll langfristig vor allem bei Erkrankungen wie Long Covid oder dem Chronischen Erschöpfungssyndrom helfen.
Im Januar 2017 hatte Gesundheitsmanager Sven Herdemerten „Orthosport “ im Brückerfeld in Leichlingen eröffnet. „Im Fitnessstudio werden die Kunden mit dem Versprechen angelockt, danach besser auszusehen. Ich versuche, mich davon zu trennen“, sagt der Fitnessökonom. Wenngleich die Aktivität in seinem Studio auch der Prävention dienen sollte, kommen doch die meisten Kunden erst bei Beschwerden auf Herdemerten zu. Jeder Zweite bleibt laut dem Gesundheitsmanager dann aber auch nach der Behandlung im Studio.
So geht es auch einer Kundin, die am Mittwochmorgen im Studio trainiert. Vor vier Jahren begann sie wegen Rückenschmerzen ihr Training bei „Orthosport“. „Ich konnte mich damals vor Schmerzen nicht im Bett umdrehen. Jetzt sind die Bewegungsabläufe wesentlich besser geworden – man fühlt sich hier gut betreut“, sagt sie. Und weiter: „Ich finde es wunderschön, dass es hier nicht um die Figur geht, sondern um das Wesentliche.“
„Orthosport“ in Leichlingen hat eine neue Kältkammer
Zusätzlich zum Bergsteigen kann man sich bei „Orthosport“ auch schockgefrieren lassen, genauer gesagt: Bei Temperaturen von -150 bis -160 Grad soll ein Schmerzschock Entzündungen im Körper deaktivieren. Zwei bis drei Minuten bleibt man in der Kältekammer, danach sollen Schwellungen und Entzündungen verschwunden sein. Zumindest für sechs bis acht Stunden. Bei manchen Kunden halte die Schmerzlinderung sogar mehrere Tage an, sagt Herdemerten. Langfristigen Erfolg erziele man erst über regelmäßige Nutzung. Gerade bei Gelenkentzündungen wie Rheuma und Arthrose könne die Kryotechnik hilfreich sein.
Die positiven Auswirkungen auf den Körper sind wohl vielfältig. „Die Kryotechnik fördert den Stoffwechsel, außerdem wird viel Dopamin ausgeschüttet, sie hat auch einen Mehrwert für das Immunsystem und die Haut“, erklärt Sven Herdemerten. Mit diesem Angebot füllt der Fitnessökonom in Leichlingen und Umgebung eine Lücke. Immerhin gibt es nur eine weitere Kältekammer in Leverkusen. Erst seit drei Wochen bietet Herdemerten Kryotechnik in seinem Studio an. Die Kältekammer wird aber bereits gut genutzt. „Rund 20 Kunden nutzen die Kryotechnik wöchentlich“, sagt er.
Zusätzlich zu Kryotechnik und Höhentraining finden sich in Herdemertens Studio aber auch „normale“ Fitnessgeräte wie Laufband und Ruderzug. Der Gesundheitsmanager hat sich praktisch eine Arche zusammengestellt: Jedes Gerät ist in der Regel nur einmal vorhanden. Alle Sportgeräte sind außerdem in Holzoptik – ungewöhnlich für ein Fitnessstudio. „Das Holz strahlt eine gewisse Wärme und Ruhe aus – die Atmosphäre ist eine ganz andere“, sagt er.
Herdemerten hat auch für die Ernährung seiner Kundinnen und Kunden ein Angebot. Wer seine Ernährung umstellen möchte, für den fertigt er auf die Person und ihren Kalorienbedarf angepasste Rezeptbücher an. „Ich möchte einen Mehrwert für die Leute schaffen“, fasst Herdemerten das Ziel, das er mit „Orthosport Leichlingen“ verfolgt, zusammen.