Regionalplan für LeichlingenFeld am Eicherhof wird nicht angetastet
Leichlingen – Auf welchen Freiflächen kann in den nächsten Jahren noch gebaut werden, wenn die Stadt weiter wachsen soll? Auf dem Eicherhofer Feld nicht, nördlich des Gravenberger Wegs auch nicht, aber Am Rombergsweiher, wo Pläne für ein Wohngebiet oder sogar eine Öko-Siedlung mit Kita nicht recht voran kommen, und an der Diepentalsperre, wo bekanntlich ein neues Hotel entstehen soll.
Und theoretisch könnte auch ein neues Gewerbegebiet auf der Höhe bei der Ortschaft Sonne unterhalb der Hochspannungsmasten erschlossen werden. Aber nur theoretisch. Denn der Regionalplan, in dem das alles steht und der für den Regierungsbezirk Köln wie berichtet zurzeit neu aufgelegt wird, ist geduldig. Die in dem Kartenwerk ausgewiesene Flächenbevorratung ist eine langfristige Spielwiese der Stadtplanung, auf der nicht alles tatsächlich verwirklicht wird, was auf dem Papier steht.
Stadtentwicklungs- und Umweltausschuss des Leichlinger Rates haben sich in dieser Woche mit den vorgesehenen Änderungen für den aktualisierten Entwurf beschäftigt. Und dabei stellte sich heraus, dass manche Planungen einem Pokerspiel ähneln.
Zum Beispiel die Sache mit dem Industrie- und Gewerbegebiet auf dem grünen Hügel des Rammelsbergs zwischen Sonne und dem Wald hoch über dem Erbslöh-Denkmal. Das Gespenst steht schon seit Jahrzehnten im Regionalplan und soll (leicht verkleinert) dort auch drin bleiben. Aber bislang denkt niemand in Politik und Rathaus ernsthaft daran, hier im Grünen Betriebe anzusiedeln. Die Vision wird trotzdem beibehalten, weil sie ein Faustpfand ist: Sollte die Stadt mit der Bezirksregierung irgendwann einmal über die Ausweisung neuer Gewerbestandorte verhandeln, könnte sie anbieten, im Gegenzug dafür auf die bereits ausgewiesenen Flächen zu verzichten.
Im künftigen Regionalplan ist ein neues Sondergebiet für die geplante Neubebauung an der Diepentalsperre vorgesehen und soll der Naturschutz an Schmerbach und Weltersbach sowie im Süden an der Wupper unterhalb von Haus Vorst erweitert werden. Was mögliche Bebauungen betrifft, war vor allem ein Standort Gegenstand politischer Diskussionen: Das Eicherhofsfeld.
Schwimmbad fand 2018 keine Mehrheit
Es ist seit langem begehrt und umstritten. Vorstöße für den Siedlungsbau zwischen den Kindertagesstätten und Unterberg sind stets abgelehnt worden. Und auch vom Neubau eines Kombi-Schwimmbades, das CDU, FDP, UWG und BWL hier 2018 noch bauen wollten, ist es verschont geblieben. Jetzt setzte sich die Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP mit ihrem Wunsch durch, das Gelände komplett aus dem Siedlungsbereich herauszunehmen.
SPD, BWL und auch die Stadtverwaltung hätten einen Teil der Fläche, die Hälfte nördlich der Kitas bis zur Hof-Zufahrt, lieber als Reserve behalten. Als Gemeinbedarfs-Fläche für den Fall, dass Schulen, Sporthallen oder Kitas erweitert werden müssen oder man Platz für Stellplätze oder den geplanten Jugendtreff benötigt. Und als Faustpfand, wenn man Ausgleichs- oder Erweiterungsflächen brauche. Matthias Ebecke (SPD) rechnete hoch, dass ein leichtfertiger Verzicht auf diese Option für die Stadt einen Schaden von zehn Millionen Euro bedeute. Planungsamtsleiterin Mirjam Kerkhoff mahnte: „Wir sollten uns keine Planungen verbauen, wir sehen jetzt schon, dass wir die Flächen brauchen.“ Und Martin Steinhäuser (BWL) fand es „unverantwortlich“, diese Option aufzugeben: „So funktioniert Stadtplanung nicht“.
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Aber die knappe Mehrheit sah das anders. Die Grünen betonten, dass sie „schon seit Jahrzehnten“ gegen die Zerstörung der Ackerflächen seien. Wenn man mehr Parkplätze benötige, solle man lieber den Parkplatz neben der Kreisstraße vor der Sporthalle Am Hammer um ein zweites Geschoss aufstocken, schlug Roland Ohm vor. Der Rat wird die Stellungnahme der Stadt zum Regionalplan in seiner nächsten Sitzung am 23. Mai beschließen.