Trauer in WitzheldenMartha Uiterwyk war Rektorin, Rats- und Schiedsfrau mit Herz
Leichlingen – Ihr Herz für Kinder, ihr soziales und ehrenamtliches Engagement und ihr besonnenes politisches Wirken haben Martha Uiterwyk ausgezeichnet. Über ihren Lebensmittelpunkt in Witzhelden hinaus genoss sie als Vertrauensperson, Lehrerin und Christdemokratin hohes Ansehen in der Stadtgesellschaft. Vergangene Woche ist die frühere Schulrektorin, Schiedsfrau und vieljährige CDU-Ratsfrau im Alter von 85 Jahren verstorben.
Martha Uiterwyk hat sich als Leiterin der städtischen Grundschule Witzhelden früher als viele andere für den integrativen Unterricht eingesetzt, Inklusion bereits in die Praxis des Klassenzimmers umgesetzt, als das Wort noch gar nicht im öffentlichen Bewusstsein war. Die gebürtige Opladenerin lebte seit 1968 in Leichlingen. Sie hatte schon früh den Entschluss gefasst, Lehrerin zu werden, absolvierte auf Wunsch ihrer Eltern aber vor dem Studium eine Kaufmannslehre. Erst im Anschluss daran durfte sie den ersehnten Beruf ergreifen.
Trägerin der Ehrenplakette
23 Jahre lang unterrichtete sie an ihrer Schule in Flamerscheid. 1999 trat sie als deren Leiterin in den Ruhestand. In diesem Jahr wurde ihr aus den Händen des damaligen Bürgermeisters Ernst Müller auch die Ehrenplakette der Stadt Leichlingen überreicht.
Für die CDU-Fraktion nahm sie ab 1989 zehn Jahre lang ein Ratsmandat wahr, engagierte sich in der Senioren-Arbeitsgemeinschaft und kümmerte sich um die Altenstube in Witzhelden. Mehrere Jahre war sie zudem Vorsitzende des Leichlinger Stadtverbandes der Union, in dem sie in schwierigen Phasen der Partei um Ausgleich bemüht war.
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Die Mutter von zwei Söhnen spielte gerne Klavier und interessierte sich für moderne Kunst. Sie engagierte sich für ihre Mitmenschen bei den Lebensmittel-Ausgaben der „Tafel“ in Leverkusen und Leichlingen, im Behindertenbeirat und 15 Jahre lang als ehrenamtliche Schiedsfrau für Witzhelden. Bei ihrer Verabschiedung aus dem Ehrenamt als Schlichterin konnte sie 2002 stolz darauf sein, etwa 80 Prozent der ausgebrochenen Streitfälle mit einem friedlichen Vergleich beendet zu haben – das war damals dank ihrer geschickten Verhandlungsführung und guten Menschenkenntnis die beste Erfolgsquote im gesamten Amtsgerichts-Bezirks.
2006 wurde Uiterwyk für ihr soziales Engagement auch mit der Goldenen Ehrennadel des Rheinisch-Bergischen Kreises ausgezeichnet. Die Beisetzung erfolgt im Familienkreis.