Volle Kraft für ChancengleichheitNeue Gleichstellungs-Beauftragte in Leichlingen
Leichlingen – Nadja Kischka-Wellhäußer bereichert seit Mai die Stadt Leichlingen als Gleichstellungsbeauftragte. „Thematisch genau mein Ding“, sagt die gebürtige Westfälin über ihre neue Aufgabe. Damit verbunden sind verschiedene Aufträge, mit denen sie für Chancengleichheit sorgen soll. Eine Gleichstellungsbeauftragte zu haben, ist zwar Pflicht für Kommunen, aber, wie es immer noch der Fall in umliegenden Städten ist, erledigten bisher Mitarbeiterinnen diese Aufgabe meistens zusätzlich zu ihrem Job. In Leichlingen ist nun eine neue Stelle geschaffen worden, sodass sich „eine Person voll auf diese Sache konzentrieren kann“, erklärte Bürgermeister Frank Steffes bei der Vorstellung seiner neuen Kollegin.
Gute Frauenquote im Rathaus
Kischka-Wellhäußer sieht ihre Arbeit in zwei Bereiche aufgeteilt. Intern wirkt sie in der Verwaltung am Gleichstellungsplan der Stadt mit und prüft etwa die Gleichbehandlung der Geschlechter in Vorstellungsgesprächen. In Leichlingen sehe die Situation allerdings gut aus. Die so häufig angestrebte Quote von 50 Prozent an weiblichen Angestellten überschreite die Stadt, männliche Bewerber seien mitunter schlechter qualifiziert gewesen als ihre Mitstreiterinnen. Auch in den Führungspositionen gibt es im Rathaus der Blütenstadt überdurchschnittlich viele Amtsleiterinnen.
Als weitere Aufgabe ihrer neuen Stelle sieht es die Mutter zweier Kinder an, „in die Kommune zu gehen“, um Projekte für Bürger und Bürgerinnen zu realisieren. In Zusammenarbeit sowohl mit ihren Kolleginnen im Kreis, an weiteren Einrichtungen wie Schulen und dem Jugendzentrum stehen für sie vor allem zwei Themen im Vordergrund: Häusliche Gewalt gegen Frauen und die Förderung und Stärkung von Mädchen.
Projekte für Mädchen
Weil noch immer viele Vorurteile zu Geschlechterrollen im Beruf vorherrschen, ist eine Beteiligung an der Bildungsarbeit geplant, etwa am bundesweiten Aktionstag Girls’ Day. Auch für das Angebot eines Selbstbehauptungskurses möchte sich die Gleichstellungsbeauftragte einsetzen.
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Nadja Kischka-Wellhäußer ist seit elf Jahren Leichlingerin. Sie war bisher Dozentin an Universitäten für Japanologie, indessen hat sie auch im Feld der Gender-Studies gearbeitet. „Ganz anders, aber ganz meins“ sei die berufliche Veränderung, die sich zudem leichter mit Familie vereinbaren lasse. Ihre Stellvertreterin als Gleichstellungsbeauftragte ist Aletta Wieczorek, Mitarbeiterin des Bürgermeister-Büros.