Vorgärten in LeichlingenBlüten statt Steine: Kampagne gegen Schottergärten
Leichlingen – Über Geschmack wurde in der jüngsten Sitzung des Umweltausschusses nicht gestritten: Schottergärten – pflegeleichte, aber ökologisch tote Steinwüsten vor Häusern –, mag niemand in der Runde. Aber wie man die Bürgerschaft erfolgreich dazu animieren kann, blühende Vorgärten zu pflanzen, darüber gab es in der Diskussion über einen SPD-Antrag unterschiedliche Ansichten. Im Ziel waren sich alle Fraktionen also einig. Den Weg dorthin soll nun die Stadtverwaltung öffnen: Auf dem Schreibtisch von Klimaschutz-Managerin Monika Meves landete der einstimmig beschlossene Prüfauftrag, nach geeigneten Anreizen zum Naturschutz zu suchen.
Die SPD-Fraktion hatte vorgeschlagen, als Gegengewicht zu versiegelten, insektenfeindlichen und aufgeheizten Steinbeeten einen Wettbewerb für ökologische Vorgärten auszuschreiben. Statt die Bürgerschaft mit einer Verordnung und Verboten zu gängeln, wollten die Sozialdemokraten einen Preis für den schönsten Vorgarten ausloben. Gemeinsam mit den Verkehrs- und Verschönerungsvereinen sollten regionale und vorbildliche ökologisch nachhaltige Bepflanzungen begutachtet und mit Geldprämien von 500, 300 und 200 Euro für drei Gewinner belohnt werden.
Umwandlung wird angestrebt
„Tolle Idee“, befand FDP-Ratsherr Thomas Richter, „aber der falsche Weg“. Denn damit würden nur diejenigen belohnt, die ohnehin längst naturnah gärtnern. Effizienter wäre es, schlug er vor, die Umwandlung von Schotter- in Blühgärten mit Zuschüssen zu fördern. Dann bestünde die Chance auf eine klimatische Verbesserung und ein schöneres Stadtbild als vorher.
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Landschaftsarchitektin Yvonne Göckemeyer (SPD) war da zwar skeptisch: Ein derartiger Aufruf habe in Leverkusen zur Enttäuschung der Verwaltung und des Sponsors Currenta null Resonanz erbracht. Aber der Ausschuss für Klimaneutralität, Umwelt und Zukunftsfragen will nichts unversucht lassen und einigte sich darauf, verschiedene Möglichkeiten zu prüfen.
Baustein der Klima-Strategie
Die Verwaltung wurde beauftragt, Förderprogramme und Beispiele aus anderen Städten zu sichten, Erfahrungen einzuholen und Vorschläge zu machen, welche Instrumente für eine Leichlinger Kampagne angewendet werden sollten. Beschlossene Sache ist die Verhinderung von Schottergärten ohnehin schon: In der Klima-Strategie der Blütenstadt ist sogar ein Verbot der Stein-Öde als Auflage in Bebauungsplänen enthalten.