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40 Jahre Zonta LeverkusenFestrednerin Obama fordert Rechte der Frauen ein

Lesezeit 3 Minuten

Auma Obama, Halbschwester des früheren US-Präsidenten, war Gaststar der Zonta-Geburtstagsfeier im Scala.

  1. Seit vier Jahrzehnten engagiert sich der Zonta-Club in Leverkusen.
  2. Auma Obama, Halbschwester des früheren US-Präsidenten, sprach auf der Feier im Scala.
  3. Warum erfolgreiche Frauen immer noch als Ausnahmefall angesehen werden.

Leverkusen – „Wenn Zonta sichtbar ist, dann sind auch unsere Themen sichtbar“, freut sich Susanne Wedewer-Pampus. Die 57-Jährige ist Teil des Leverkusener Zonta-Clubs, an dessen 40. Geburtstag vor allem ein Name für außerordentlich große Sichtbarkeit sorgt: Obama.

Zonta, das ist ein internationaler Club, der vor ziemlich genau hundert Jahren von Frauen in New York gegründet worden ist. Von Frauen, die Verantwortung tragen, die Möglichkeiten haben, in ihre Gesellschaft hineinzuwirken. Das Ziel: Weibliche Lebenssituation sollen global verbessert werden. Rechtlich, wirtschaftlich, beruflich, gesundheitlich.

Spenden für Hilfsangebote

Mittlerweile ist aus dem Verein eine Nichtregierungsorganisation mit rund 30 000 Mitgliedern geworden, 37 davon treffen sich in Leverkusen und versuchen durch aufwendige Spendenaktionen für den Frauen-Notruf und das Frauenhaus, lokal die Lebenssituationen von Frauen zu verbessern.

Obama, das ist Auma Obama, die ältere Halbschwester des Präsidenten. „Mit dem Namen Obama musste ich etwas tun“, erzählt Auma bei ihrem Vortrag vor rund 300 Gästen im Opladener Scala. Sie erzählt davon, wie sie schon mit acht Jahren in Nairobi bemerkte, dass sie mit der ihr zugedachten Rolle als stummes Mädchen nichts anfangen konnte. Wie sie mit 19 Jahren nach Deutschland flüchtete, um in Heidelberg und Berlin zu studieren. Und wie sie heute mit ihrer Stiftung versucht, benachteiligten Kindern und Jugendlichen neue Chancen zu geben.

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Auma Obama sprach im Scala am Samstagabend von rund 300 Zuhörern. 

„Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau“, formuliert die 60-Jährige etwas abgegriffen. Lauter Applaus. „Wir dürfen hier noch nicht applaudieren! Wir Frauen bleiben ja hinter ihm stehen, was bringt uns das?“ Nachdenkliches Gebrummel. Obama versteht es, mit ihrem Publikum zu spielen.

Die Rettung der Welt

Das große Ganze, die Rettung der Welt oder zumindest ihre zielstrebige Verbesserung. Darunter scheint man es als Obama nicht machen zu wollen. Auma schwebt ein „Typ Mensch“ vor, der „leidenschaftlich, selbstbewusst, demütig und ohne Angst“ in der Lage ist, den politischen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Wenn sie diesen Typ in ihren Reden verkörpert, werde ihr oft gesagt, sie spreche wie ein Mann. Ein Problem, offensichtlich.

Ihre Rede allerdings ist kein Abgesang auf das Patriarchat, es ist viel mehr ein Blick nach vorne, der Altes zurücklassen will. „Wir Frauen diskriminieren uns selbst, wenn wir uns zuerst als Frau und erst dann als Mensch verstehen“, sagt sie – ohne zu verhehlen, dass „wir so sozialisiert werden, das will ich überhaupt nicht klein reden.“

Zu Selbstbewusstsein geraten

„Man kann als Frau auch sagen: Ich lasse mich nicht diskriminieren. So kann man besser kämpfen“, rät die Rednerin. Obama versteht Diskriminierung nicht nur, aber auch als eine sich selbst erfüllende Prophezeiung. Sie wechselt hastig zwischen verschiedenen Themen, spricht vom westlichen Blick auf Afrika als „armes Land“, von der Abstinenz weiblicher Sturheit und von fehlender Bereitschaft, jungen Menschen zuzuhören. Ihre Beobachtungen sind teilweise konfus miteinander verwoben, ihre Botschaft allerdings ist klar: „Erfolgreiche Frauen sind immer noch etwas Besonderes. Das dürfen sie nicht sein.“

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Das Publikum bleibt nicht ganz unverstört. Wenn Obama etwa symbolisch fordert, „wir Frauen müssen Männern unsere Muttermilch entziehen“, stehen einige männliche Blicke kurz etwas verloren im Raum herum. Hier und da wird ein Kopf geschüttelt, wenn die Germanistin vom Krieg als männliches Phänomen erzählt. Eine große Mehrheit verabschiedet Auma Obama allerdings mit einem gewaltigen Applaus. Sie hinterlässt haufenweise Ausrufezeichen, die untermauern, dass Frauenrechte nichts anderes sind als Menschenrechte. Und dass der Kampf für sie geführt werden muss, immer noch.