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A1 und A3Darum liegt der Ausbau für die Autobahn GmbH „bei“ Leverkusen

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Gehweg entlang der Stelze, der aufgebockten Autobahn 1 A1 in Leverkusen

Ein Gehweg entlang der Stelze, der aufgebockten Autobahn A1 in Leverkusen

A1, A3 und die neue Rheinbrücke werden auf Leverkusener Gebiet ausgebaut. Doch in der Kommunikation der Autobahn GmbH verschwimmt das mitunter.

1,7 Kilometer achtstreifiger Autobahnausbau der A1 zwischen dem Autobahnkreuz Leverkusen und dem Autobahnkreuz Leverkusen-West. 4,8 Kilometer achtstreifiger Ausbau der A3 zwischen den Anschlussstellen Leverkusen und Leverkusen-Opladen. Also mehr als sechs Kilometer Autobahn der Marke ultrabreit auf Leverkusener Stadtgebiet. Auf der Homepage der Autobahn GmbH liest sich das so: „Der Autobahnausbau bei Leverkusen - kurz A-bei-LEV - wird eine der größten und herausforderndsten Baumaßnahmen Nordrhein-Westfalens in den nächsten beiden Jahrzehnten sein“ (Fettung durch die Redaktion).

„Bei“ Leverkusen, nicht „in“ Leverkusen. Wieso? Aus welchem Grund steht im ersten Satz zu dem Mega-Ausbauprojekt der Autobahn GmbH dieser Fehler, der das gesamte Projekt sprachlich von der Stadt wegrückt, entfernt? Der den Eindruck erweckt, die Autobahnen verliefen halt irgendwo so in der Nähe von Leverkusen, aber nicht mitten durch die Stadt. Warum heißt auch die Webseite zu dem Projekt a-bei-lev.de? Und warum nicht a-in-lev.de?

Nur ein kleiner Teil des Projektes liegt nicht in Leverkusen

Danach gefragt, verweist die Autobahn GmbH auf den Anfang des Projektes. Das Kommunikationskonzept sei erstellt worden, als klar geworden sei, dass die Rheinbrücke neu gebaut werden muss. Also vor etwa zehn Jahren. Dieses Konzept sei „in enger Abstimmung mit der Stadt Leverkusen erstellt“ worden. Und weiter: „Allerdings wurde hierbei das gesamte Großprojekt berücksichtigt. Das Großprojekt fällt somit beispielsweise auch in den Bereich des Kölner Stadtgebiets.“ Die Wortmarke „A bei Lev“ sei mit Blick auf diesen Zusammenhang gewählt worden.

Dass ein Teil des Gesamtprojektes auf Kölner Gebiet verwirklicht wird, ist zwar richtig. Allerdings verlaufen lediglich zwei der mehr als acht Kilometer Strecke – die Hälfte der Brücke bis zur Flussmitte und knapp zwei Kilometer Autobahn bis zur Anschlussstelle Niehl – auf Kölner Stadtgebiet. Also in etwa ein Viertel der gesamten Ausbaustrecke.

Darüber hinaus gibt es zwar keinen Zweifel daran, dass die Rheinbrücke und die auf diese zuführenden Abschnitte der A1 links und rechts des Flusses das erste konkret in Angriff genommene Teilprojekt des gesamten Ausbauplans ist. Aber das Ziel, A1 und A3 auch auf Leverkusener Stadtgebiet zu verbreitern, stand auch damals, also zum Zeitpunkt der Erstellung des Kommunikationskonzeptes, schon fest.

A-bei-Lev, A-in-Lev? Ist das wirklich so wichtig – könnte der außenstehende Betrachter fragen? Für sich genommen, mag das nicht wirklich ins Gewicht fallen. Doch auch anderer Stelle fällt auf, dass die Autobahn GmbH konkrete Bezüge des Projektes zur Stadt und den Leverkusenerinnen und Leverkusenern eher in den Hintergrund rückt oder unter den Tisch fallen lässt.

„Die Nutzenden kennen die Örtlichkeit“

So widmet sich das gut sechsminütige „Erklärvideo zur Ermittlung der Vorzugsvariante“ über den A1-Ausbau zwischen den Kreuzen Leverkusen und Leverkusen-West der Streitfrage über die Stelzenautobahn. Die grafische Darstellung erweckt den Eindruck, dass die Stelzenautobahn irgendwo, aber jedenfalls nicht mitten in der Stadt verbreitert werden soll. Die Sprecherin erwähnt die betroffenen Stadtteile Küppersteg und Wiesdorf nicht einmal.

Es sei darum gegangen, „den Entscheidungsprozess des Variantenentscheids innerhalb des Projektes mit einfachen Worten allgemeinverständlich darzulegen“, antwortet Lauren Dohnalek von der Stabsstelle Kommunikation der Autobahn GmbH dazu. Und weiter: „Es wird dabei davon ausgegangen, dass die Nutzenden des Videos die Örtlichkeit kennen. Es sollte ausschließlich beschrieben werden, wo sich das Projekt befindet und keine Details zur Örtlichkeit liefern.“

Außerdem seien für Details umfangreiche Erklärungen und Pläne auf der Projektwebseite abgelegt. Was sie dabei nicht erwähnt, ist, dass Nutzer im Internet schnell mal ein Filmchen über ein Ereignis oder ein Projekt ansehen. Die Hemmschwelle, sich in detaillierte Pläne zu vertiefen, ist da – online wie analog – schon größer. Immerhin: Im Abschnitt mit Hintergrundinformationen wird erwähnt, dass die Stelzenautobahn durch den Stadtteil Küppersteg verläuft. Einmal. Das muss reichen.