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Leverkusen City CAbverkauf: Adler schließt im Dezember

Lesezeit 3 Minuten
City C, Friedrich-Ebert-Straße, Wiesdorf. Foto: Ralf Krieger

Adler gehörte 26 Jahre zur Leverkusener Innenstadt.

Die Modekette für Menschen Ü50 wird den Standort ganz verlassen.

Sicherlich können sich nur wenige Leverkusener an die City C ohne den Markt mit der soliden Mode erinnern. Adler eröffnete seine Leverkusener Filiale auf zwei Etagen 1998, vor 26 Jahren. Zuvor hatte in der City C das vielleicht vergleichbare Modegeschäft Dyckhoff geschlossen und das Ladenlokal stand eine Weile leer. Der „Leverkusener Anzeiger“ meldete damals, dass die Innenstadtlage in Leverkusen für Adler nicht ganz gewöhnlich sei, normalerweise betrieb die Kette Geschäfte auf der „grünen Wiese“ außerhalb der Stadtzentren. Die Verkaufsfläche wurde damals mit 2350 Quadratmetern angegeben. 60 Mitarbeiterinnen kümmerten sich 1998 um die Kundschaft. Adler schließt am 13. Dezember und verkauft derzeit ab, den Jahreswechsel wird das Geschäft in der City C nicht mehr erleben.

Standort Leverkusen wird aufgegeben

Der Adler Modemarkt, der nach eigener Aussage ein Produktsortiment bezüglich Passform, Modegrad, Funktionalität und Qualität in erster Linie auf die Altersgruppe 50 plus zugeschnitten ist. Für diese Zielgruppe, schreibt Adler in der Selbstbeschreibung auf der Webseite, biete man im unteren Mittelpreissegment qualitativ hochwertige Produkte zu einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis. Adler schreibt auf seiner Internetseite: „Aufgrund, der großen Vielfalt an Produkten, der Serviceorientierung, des Qualitätsanspruchs und der Seniorenfreundlichkeit haben wir seit 2012 durchgehend die Auszeichnung des Deutschen Seniorenlotsen erhalten.“

Adler expandiert, in Leverkusen gilt das Gegenteil

Dieses Segment, das man früher auch im Bayer-Kaufhaus finden konnte, wird in Wiesdorf künftig nicht mehr in der gleichen Weise bedient – alternde Gesellschaft hin oder her. Adler wird den Standort ganz aufgeben, ist aus der Firma zu hören, es werde keinen Umzug in eine andere Immobilie in der Stadt geben. Die nächsten Standorte seien Hilden, Neuss und Remscheid.

Adler expandiert zwar grundsätzlich laut Internetseite, in Leverkusen gibt es dagegen eine Schrumpfung. Wie man im Geschäft hört, bevorzuge die Geschäftsleitung jetzt wieder Standorte auf der grünen Wiese. Eine Ersatzimmobilie in Leverkusen bezieht Adler nicht.

Lange Schlangen an der Kasse: Adler in der City C schließt . Foto: Ralf Krieger

Lange Schlangen an der Kasse: Adler in der City C schließt . Foto: Ralf Krieger

Insgesamt betreibt das 1948 gegründete Geschäft Adler in vier Ländern 124 Filialen mit 3500 Angestellten, vermutlich meist Frauen. Im Durchschnitt sind das 28 Personen in jeder Filiale.

Adler hat zuletzt eine schwere Zeit durchgemacht. In Leverkusen kam die Rathaus-Galerie, die die Käuferströme umlenkte, in der damals noch einigermaßen funktionierenden City C spürte man die neue Mall, die strategisch der Konkurrenz wenig Chancen ließ. 2021 meldete das Unternehmen Insolvenz an, zweimal wurde es verkauft, heute gehört die Kette zur „Modepark Röther Gruppe“ aus Baden-Württemberg.

Abverkauf läuft

Zurzeit läuft ein Abverkauf der Ware, viele Kunden nutzen die Gelegenheit. An den Kassen bildeten sich am Montag und Dienstag lange Schlangen.

Mit Adlers Auszug geht die Zeit des ersten Leverkusener Einkaufscenters City Center endgültig zu Ende. Eröffnet wurde das City-Center vor 55 Jahren am 16. Oktober 1969. So gut wie alle anderen Geschäfte mussten schon schließen, zuletzt der Gebrauchtwaren-Handel im ehemaligen Feldhaus. Als Grund gibt die Stadtteilgesellschaft Wiesdorf-Manfort (SWM) an, dass für die alte Brandmeldeanlage keine Ersatzteile mehr zu bekommen seien und der Betrieb im ersten Leverkusener Einkaufszentrum deshalb auslaufen müsse.

Die SWM hat dort somit jetzt so gut wie keine Mieteinnahmen mehr, umso größer sind die Pläne: Zuerst sollen die Glasdächer abgebaut werden. Auf lange Sicht will man 200 Wohnungen und vorne auf der Seite, wo das Reisebüro Hebbel war, ein Bürogebäude bauen. Auch Bäume sollen in dem Betonkasten gepflanzt werden – sie sollen in einem Substrat wurzeln, das ins heutige Technikgeschoss gefüllt werden soll.