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Aktion für die UkraineEmotionen und Solidarität am Berufskolleg Opladen

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Die Ukrainerin Viktoriia Pelin spricht auf dem Schulhof in Opladen zu ihren Mitschülerinnen und Mitschülern.

Leverkusen – Es war ein ergreifender Moment, als Viktoriia Pelin das Megafon in die Hand nahm und erst leise, dann lauter vom Krieg berichtete. Nicht, dass die 18-jährige Schülerin des Opladener Berufskollegs ihn selbst erlebt hätte.

Aber sie ist Ukrainerin. In der Ukraine ist Krieg. Und bis auf ihre engste Familie, mit der Viktoriia 2014 nach Deutschland kam, leben sie alle noch dort, wo die Menschen derzeit um ihr Leben fürchten: „Meine Großeltern, meine Freunde, alle.“

Plakate gemalt

Und das reicht absolut für einen ergreifenden Moment. Erst recht, wenn ihn mehrere Hundert Schülerinnen und Schüler erleben. So viele nämlich hatten sich auf dem Schulhof versammelt, um an diesem Tag gemeinsam ein Zeichen für den Frieden zu setzen. In den vergangenen Tagen hatte sich ein Organisationsteam zusammengetan, zu dem unter anderem Politiklehrer Martin Piltz gehörte. „Weil es hier an der Schule derzeit natürlich überall um die Ukraine geht und die Schülerinnen und Schüler selbst den Wunsch äußerten, etwas zu tun.“

Und so malten sie Plakate, schrieben und verschickten Mails, luden auch diejenigen ein, die nicht jeden Tag Unterricht haben, sich zum Abschluss dieser Woche – gleichzeitig der ersten Woche Krieg – Zeit zu nehmen. „Wir haben keine Vorgaben gemacht. Wir wollen sich alles entwickeln lassen“, sagte Piltz.

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Viel Zuspruch für Viktoriia

Und so, wie es sich entwickelte, entwickelte es sich gut: Viktoriia sprach und bekam viel Zuspruch. Eine Gruppe von Jugendlichen lasen aus einer Radiosendung stammende Erfahrungsberichte von Menschen vor, die in der Ukraine festsitzen und die schauerliche Szenerie in ihrer Heimat beschreiben. Schulpfarrer Oliver Flader rief zu einer Schweigeminute auf. Jonas Völler, er unterrichtet Gesellschaftslehre und Biologie, hielt eine flammende Rede wider die Unmenschlichkeit des Krieges.

Und drumherum: Standen sie alle. Hielten blau-gelb bemalte Schilder in die Luft. Schilder mit Friedenstauben, mit „Pray For Ukraine“, „We stand with Ukraine“, „Stop war!“ – oder der gleichsam unmissverständlichen wie humorvollen Aufforderung: „Putin, komm’ auf den Schulhof. 1 gegen 1.“

Und gingen am Ende ruhig auseinander im Bewusstsein, gemeinsam etwas Schönes geschafft zu haben: Ein Einstehen für menschliche Werte und Anstand.