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Auf dem Blauen BergNeubau soll nun besser passen

Lesezeit 3 Minuten

Die Ansicht unter der Kirche Auf dem Blauen Berg in Schlebusch wird sich verändern. Dort wird größer gebaut.

Leverkusen – Eigentlich ist das Eckchen an der Mülheimer Straße 11 kein Ort, an dem man sich gemütliches Wohnen vorstellen kann. An vielen Stunden am Tag reiht sich auf der Bundesstraße 51 direkt vorm Haus Auto an Auto, auf der Rückseite werden demnächst wieder jeden Sonntagmorgen in ein paar Metern Entfernung die Glocken der kleinen Kirche Auf dem Blauen Berg läuten.

Dennoch: Der Immobilienunternehmer Klaus Müller sagt, er habe jetzt schon 100 Interessenten für drei Mietwohnungen, die seine Firma dort unter erschwerten Bedingungen bauen will. Klaus Müller: „Wir haben das Grundstück damals einfach gekauft, wir wussten noch gar nicht, was wir da überhaupt bauen können“. Bis vor ein paar Jahren hatte auf dem Areal ein Alteisen-Händler in einem kleinen Häuschen seinen Geschäfts- und Wohnsitz. Die Beschwerden waren zahlreich: Vielen passte der Anblick eines ärmlichen und auch optisch verwahrlosten Häuschens nicht in der doch ansonsten pieksaubere Schlebuscher Umgebung.

Denkmalschützer sind jetzt einverstanden

Geschäftsführer Philipp Müller, Sohn des Firmenpatriarchen, stellte am Freitagmittag die aktuellen Pläne für das kleine Grundstück vor: Der neue Entwurf ist überarbeitet worden, das Denkmalschutzamt, das die erste Planung nicht genehmigt hatte, hat laut Müller kürzlich sein Okay gegeben.

Als vor zwei Jahren der erste Plan an der Fassade des kleinen leer stehenden Häuschens auf einem Werbebanner zu sehen war, gab es sofort Beschwerden: Man hätte die kleine Kirche von der Straße kaum noch sehen können.

Eine Etage niedriger

Auch die Kirchengemeinde gehörte zu den schärferen Kritikern des Bauvorhabens. Auch beim neuen Entwurf wird es eine Einschränkung der Sichtachsen geben, aber viel weniger. Das Haus soll jetzt um eine Etage niedriger werden, es wird 30 Quadratmeter weniger Wohnfläche haben als der Ursprungsplan vorsah, und es wird nicht rechtwinklig gebaut. Durch eine schräg gestellte Außenmauer wird ein Blickfeld frei bleiben, so dass man vom Kirchturm aus in einem Winkel von 90 Grad frei in die Umgebung auf die Bundesstraße sehen kann. Damit konnte der Denkmalschutz leben.

Philipp Müller (l.): Die Sicht auf die Kirche bleibt weitgehend erhalten.

Auch das Äußere wurde angepasst: Ein Dach aus Zinkblech statt eines Flachdachs soll es geben und mit farblich angepassten Klinker verkleidet werde. Weil die Kirche von 1853 auf dem Berg keinesfalls Schaden nehmen darf – sie ist die zweitälteste evangelische Kirche der Stadt – werden 40 Meter tiefe Bohrungen zur Fundamentgründung niedergebracht. Es wird keinen Keller geben, man wird auch etwas von dem Berg abbaggern. Der Grund unter dem Gotteshaus soll angeblich stabil genug sein und nicht aus Sand, wie schon mal vermutet wurde. Geht das gut, soll später das neue Haus als Stützwand dienen.

Die Investition ist laut Müller erheblich: zwei Millionen Euro. Für Vater Klaus Müller steht fest, dass es aus wirtschaftlicher Sicht lukrativere Projekte gibt, aber er sagt: „Es soll schön aussehen.“

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Das Haus des Schrotthändlers wird schon bald abgebrochen, die Genehmigung liegt vor. Der als Sonderling in der Gemeinde bekannte Mann hatte wohl viel Kram angehäuft. Das kleine, eigentlich sehr schön gebaute Haus mit dem Mansarddach ließen die Müllers schon bald nach dem Kauf leer räumen. Klaus Müller sagt, man habe einiges gefunden, zum Inventar gehörten zum Beispiel ein paar alte Waffen. Die habe man den Behörden übergeben.