Coronaimpfung in ApothekenSo bewertet eine Apothekerin aus Leverkusen den Vorschlag
Leverkusen – Es soll schneller geimpft werden – und alle sollen mit anpacken. Wie die Runde der Ministerpräsidenten der Bundesländer vorgeschlagen hat, sollen unter anderem auch Apothekerinnen und Apotheker mitimpfen. Noch gibt es allerdings dafür keine rechtliche Grundlage.
Daher heißt es erstmal: abwarten. Dr. Sabine Stausberg, Inhaberin der Eulen- und Maurinus-Apotheke in Wiesdorf und Quettingen will erst planen, „wenn es entschieden ist“. Sie ist der möglichen neuen Aufgabe aber aufgeschlossen und sieht in der Apothekerschaft „in großer Breite ein Bereitschaft“ dazu. Sie würde da auch mitmachen, betont Stausberg, solange es „nicht nur mit bürokratischen Hürden verbunden“ sei. Und: Es müsse sich auch mit dem normalen Geschäft vereinbaren lassen. „Die Hauptaufgabe ist die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten“, betont sie.
Schulungen für Apotheker
Hinzu kämen weitere Faktoren, die es der Branche zurzeit nicht leicht machen, wie Personalmangel und Unterfinanzierung. Dazu komme, dass nicht jeder Apotheker oder Apothekerin eine Spritze setzen darf. Da bedürfe es Schulungen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Doch die positive Seite der Idee der Ministerpräsidentenrunde sieht Sabine Stausberg auf jeden Fall: Apotheken könnten Menschen erreichen, die nicht von Ärzten erreicht würden. „Es gibt Kunden, die haben keinen Hausarzt.“ Da könnten Apotheken die Bevölkerung „niedrigschwelliger“ ansprechen und auch die ausgedehnteren Öffnungszeiten der Apotheken spielen eine Rolle.
Viele Erkältungssymptome
Aktuell sorgt eine Erkältungswelle für regen Zulauf. Symptome wie Husten, Schnupfen und Heiserkeit hätten „deutlich zugenommen“, mehr als im vergangenen Jahr. Doch da hat es die Lockdowns gegeben, insofern sei die aktuelle Welle „nicht außergewöhnlich“, bewertet Stausberg. Vielleicht ist das aber der Grund für mehr Vorsicht: Aktuell würden die Menschen „verstärkt Selbsttests“ kaufen, hat die Apothekerin beobachtet.