Ausstellung in WiesdorfIn der Stadtbibliothek gibt es einen Blick in Väterseelen
Bibliotheksleiterin Tanja Dietrich in der Ausstellung.
Copyright: Krieger
Leverkusen – Ataman Yildirim wird auch „Baba“ genannt. Türkisch für „Vater“. Und um das Vatersein dreht sich bei ihm alles – vor allem die Wanderausstellung, die er als Vorstand des Elternnetzwerkes NRW nun in die Stadtbibliothek Leverkusen gebracht: „Baba zeigt Gesicht.“
Konzipiert hat sie der türkische Fotograf Yakup Zeyrek vor einigen Jahren im baden-württembergischen Böblingen als Wanderausstellung und Fotoserie. Seine Fotografien zeigen türkische Väter im Bild und deren Auffassung vom Dasein als Vater im Wort.
Kinder motivieren
Salim Gül etwa hält eine Gitarre in der Hand und sagt: „Durch die Musik möchte ich die Kinder binden.“ Seyhan Dasdemiroglu sagt, seine Kinder motivierten ihn, „für meine Familie, die Welt und für die Zukunft zu kämpfen“. Dazu hält er Boxhandschuhe und Trainingsgeräte in die Kamera.
Ferman Demir sagt über sich und seine Kinder: „Zusammen sind wir unschlagbar“. Halis Gecit verspricht „Verantwortung für die Bildung und Zukunft der Kinder zu leben“.
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Mehrere Generationen eingebunden
Nach Aussage von Ataman Yildirim werde das Vaterdasein nur selten beleuchtet. Dabei spiele es gerade in der Generation der vielen Gastarbeitenden, die in den 60er, 70er und 80er Jahren nach Deutschland kamen, und für die Generation deren Kinder eine besondere Rolle. „Viele Väter kamen damals hierher, um Geld für die Familie zu verdienen“, sagt Ataman Yildirim.
Nur kurz hätten sie bleiben wollen – und doch wurde es bei den meisten ein Leben lang. Die Familien kamen nach. Die Kinder wuchsen hierzulande auf – und die Gesellschaft wurde von ihnen ebenso geprägt, wie sie die Gesellschaft im fremden Land prägten. Er selbst habe fünf Kinder, sein Vater sei als Gastarbeiter im Ruhrgebiet unter Tage gewesen. Über deren Vaterschaft indes werde öffentlich kaum gesprochen.
Teilnehmer von Gesprächsrunden
Das ändere sich mit dieser Ausstellung. Die abgebildeten Väter waren allesamt Teilnehmer offener Gesprächsrunden zu den Themen Migration, Integration und Diversität – und liefern nun wertvolle Einblicke in ihre Gedankenwelt, die sich um weit mehr dreht als um Arbeit und das Ernähren der Familie. Zu sehen ist „Baba zeigt Gesicht“ noch bis zum 13. Mai in der Hauptstelle der Stadtbibliothek in der Rathausgalerie.
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