AboAbonnieren

„Kann man nicht kaufen“Eisenbahner-Erbstücke aus Leverkusen sorgen bei „Bares für Rares“ für Furore

Lesezeit 4 Minuten
Mutter Katja Baber (v.r.) mit Tochter Flora bei Horst Lichter und Detlev Kümmel von „Bares für Rares“.

Mutter Katja Baber (v.r.) mit Tochter Flora bei Horst Lichter und Detlev Kümmel von „Bares für Rares“.

Sobald Katja Baber und ihre Tochter verrieten, was ihr Vater beziehungsweise ihr Opa früher gearbeitet hat, fiel der Groschen.

Mutter Katja Baber und Tochter Flora aus Leverkusen haben ganz besondere Objekte in die ZDF-Sendung „Bares für Rares“ vom Montag (18. November) mitgebracht. Die Erbstücke ließen vor allem die Herzen von Eisenbahn-Fans höher schlagen, doch auch an sich hatten sie großen Seltenheitswert.

Die Oma habe die Schilder schon wegwerfen wollen, berichteten Flora und ihre Mutter im Vorfeld der Sendung. Doch da sie schon immer bei „Bares für Rares“ habe mitmachen wollen, ergriff sie die Gelegenheit beim Schopf und rettete die seltenen Teile vor dem Müll, so die Leverkusener Schülerin. Ein Anliegen, das sich als durchaus lohnenswert herausstellen sollte.

„Bares für Rares“: Erst beim Beruf des Vaters wird klar, worum es sich handelt

Auf den ersten Blick erschloss sich die Herkunft der alten Schilder unterdessen nicht. ZDF-Moderator Horst Lichter vermutete zwar, dass es sich um Firmenschilder handelte, aber wo genau die herstammten, war unklar.

Katja Baber konnte da aufklären. „Die stammen von meinem Vater. Der hat bei der Bundesbahn gearbeitet. Und der hat die gesammelt.“

Eines der Fabrik-Schilder von Elektroloks bei „Bares für Rares“.

Eines der Fabrik-Schilder von Elektroloks bei „Bares für Rares“.

Es handele sich um Fabrik-Schilder von Elektroloks, bestätigte „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel. Jeweils zwei Stück, die Schilder hingen entsprechend an beiden Seiten einer Lok. Zwei der Schilder verwiesen demnach auf den Hersteller „Krupp“, welcher eine Elektrolok für die Bundesbahn im Jahr 1965 gebaut hat. Zwei weitere Schilder verwiesen auf den Motor der Elektrolok. Hersteller war hier die „AEG“.

„Bares für Rares“: Horst Lichter trifft es auf den Punkt – „Kann man nicht kaufen“

Noch ein weiteres Fabrik-Schild stammte von einer zweiten Lok der Bundesbahn. Hersteller war in diesem Fall die „BBC“ – was nicht für die britische Rundfunkanstalt, sondern für den Schweizer Elektrotechnikkonzern „Brown, Boveri & Cie.“ steht, wusste Experte Kümmel.

Das Besondere der Stücke hob Horst Lichter prägnant hervor: „Sowas kann man im freien Handel nicht kaufen.“ Entsprechend sei so etwas natürlich auch etwas für Sammler. Eisenbahn-Liebhaber gebe es ja genug – und selbst bei der Modelleisenbahn könne man sich solche Schilder gut hinhängen.

„Bares für Rares“-Expertise sorgt für Überraschung

Doch wie viel konnte man für solche Fabrik-Schilder von Eisenbahnen denn erwarten? Keine einfache Frage. Mutter und Tochter aus Leverkusen hatten sich rund 80 Euro für alle Schilder erhofft – und lagen damit ziemlich daneben.

Tochter und Mutter aus Leverkusen staunten nicht schlecht bei der „Bares für Rares“-Expertise.

Tochter und Mutter aus Leverkusen staunten nicht schlecht bei der „Bares für Rares“-Expertise.

Laut „Bares für Rares“-Experten Detlev Kümmel könne man schon Euro ansetzen – pro Stück! Die Expertenschätzung ergab demnach eine Summe von insgesamt rund 250 Euro. Also deutlich über dem Wunschpreis. „Wow“, staunten Katja Baber und Tochter Flora nicht schlecht über die Überraschung.

„Bares für Rares“: Gleiches Problem – gleiche Begeisterung

Und auch im Händlerraum von „Bares für Rares“ sorgten die Fabrik-Schilder sofort für Furore. „Ui, ja das ist ja mal etwas Tolles!“, freute sich Händler Wolfgang Pauritsch, als er die Stücke erstmals in Augenschein nahm. Dabei wusste er zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht, worum es sich genau handelte.

Wie zuvor Horst Lichter, errieten die Händlerinnen und Händler zunächst nur, dass es sich um Firmen-Schilder handelte, nicht jedoch, dass sie von Eisenbahnen stammten.

„Von welcher Baustelle haben Sie denn Schilder abmontiert?“, fragte dann auch David Suppes mit ironischem Unterton, als Mutter und Tochter aus Leverkusen im Händlerraum eintrafen. Als Katja Baber dann erklärte, dass ihr Vater bei der Bundesbahn gearbeitet hatte, ging ein Raunen durch den Saal.

Wettbieten um Eisenbahn-Schilder bei „Bares für Rares“

Schnell entstand ein angeregtes Wettbieten um die seltenen Stücke, die wohl noch niemand in der Runde zuvor jemals gehandelt hatte. Bereits das Anfangsgebot ging über 100 Euro und übertraf damit bereits den ursprünglichen Wunschpreis von Mutter und Tochter.

Händler Wolfgang Pauritsch hatte sogar einen ganz persönlichen Bezug zu den Objekten. Seine Lehre als Installateur und Schlosser habe er bei einer Firma gemacht, die auch Züge hergestellt haben, verriet er. Die Schilder könne er seinem ehemaligen Chef schenken, überlegte er.

Umso schöner war es, dass tatsächlich Wolfgang Pauritsch den Zuschlag bei „Bares für Rares“ erhielt. Er blätterte nicht nur die vereinbarten 250 Euro auf den Tisch, sondern auch noch eine kleine Aufmerksamkeit für die Leverkusener Schülerin über 20 Euro obendrauf.