Der von Bayer 04 geplante Bau eines Trainingszentrums für die Fußballprofis wird weiter vorangetrieben. In Monheim wurden die ersten Schritte zum Bau des Bayer-04-Zentrums von der Mehrheit der Peto-Partei beschlossen. Die Partei verfügt über die absolute Mehrheit in den Monheimer Gremien. Die Opposition aus CDU, Grüne, SPD und FDP stimmte geschlossen gegen den Plan. Hintergrund: Die Fußball GmbH will in Monheim den Grünzug zwischen Bayer Crop Science und der Monheimer Wohnbebauung mit zwölf Fußballplätzen, einer davon überdacht, zwölf bis 15 Meter hohen Gebäuden, einem Parkhaus und weiteren Häusern bebauen. Laut Verein ergibt sich die Notwendigkeit, weil die drei Trainingsplätze an der Bay-Arena in Leverkusen wegen der drohenden Stelzenbaustelle zu Parkplätzen umgebaut werden sollen.

Für das Vorhaben müssen in Monheim der Flächennutzungsplan geändert und ein Bebauungsplan beschlossen werden. Die regierende Partei „Peto“ steht auf dem Standpunkt, dass Bayer eine wichtige Firma in Monheim sei, die Ansiedlung der Fußball GmbH sei Wirtschaftsförderung. Die Opposition hat viele offene Fragen. In Monheim gibt es inzwischen eine Gegenbewegung, eine Petition gegen das Projekt wurde gestartet.

Ob Bayer 04 in Monheim bauen kann, erscheint vollkommen offen

Man stehe fest an der Seite der Monheimer Bürgerschaft, die das Vorhaben nicht wollten, sagte der CDU-Vertreter Markus Gronauer in der Sitzung im Stadtplanungsausschuss. Der Plan sei gefährdend und schlecht für Monheim, sagte er. Es gebe keinen Mehrwert für die Monheimer Bevölkerung, die Notwendigkeit der Erweiterung auf die Größe stellte er infrage: In Leverkusen fielen im Trainingsbetrieb der Fußball GmbH doch nur drei Plätze weg.

Grundsätzlich herrscht in der Opposition die Meinung vor, dass Monheim nicht Leverkusens Platzprobleme lösen könne. „Wir müssen unsere letzten Freiflächen schützen“, sagt der CDU-Mann. Ein Video der Sitzung ist im Internet verfügbar.

Auch der Düsseldorfer Regionalrat stellt Videos seiner Sitzungen transparent ins Internet. Das Gremium befasste sich erneut mit dem Vorhaben, denn auch in der großräumigen Regionalplanung müssen große Räder gedreht werden. Der Regierungspräsident gab ein Ziel vor: NRW als Sportland müsse einen Platz für Bayer 04 finden. In Leverkusen sei kein Platz in der Größe gefunden worden, auch weil Grundstückseigentümer nicht zum Verkauf bereit gewesen sein sollen, hieß es.

Regionalrat: Ablehnung der Grünen, Fragen von FDP und CDU

Aber auch die Felder in Monheim können nicht ohne weiteres bebaut werden, das wurde in der Sitzung deutlich. Die Regionalplaner müssten für Bayer 04 den Grünzug zwischen Bayer Crop Science und der Stadt Monheim aufgeben. In dem Grünzug entsteht Kaltluft; die Monheimer Siedlung profitiere davon. Der grüne Korridor ist zudem der einzige Fluchtweg, über den die Tiere aus dem über drei Quadratkilometer großen Monheimer Rheinbogen bei Hochwasser ins Hinterland ziehen können, der wäre dann geschlossen.

Vielleicht ist es einfacher für Bayer 04, noch einmal die Meisterschaft zu erlangen, als die Baugenehmigung in Monheim zu bekommen, den Eindruck kann man bekommen. In der Diskussion wurde deutlich, dass derzeit ist noch vollkommen offen ist, was am Schluss herauskommt. Die Leitung der Düsseldorfer Bezirksregierung und damit die Landesregierung will Bayer 04 bei der Suche helfen, viele im Rat sind kritisch: Ob es nicht kleiner ginge, kam aus Kreisen von FDP und CDU. Die Grünen im Regionalrat lehnen den Bau im Grünzug ganz ab.

Profi-Trainingsbetrieb

Auf dieses Feld will Bayer 04 Leverkusen nach Monheim umziehen

Von

Ralf Krieger

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Regionalratsmitglied Hans-Hugo Papen (CDU) fragte, weshalb man nicht einfach an der Bay-Arena ein Parkhaus bauen könne, da die Ursache für die Planungen ja der drohende Wegfall der Parkplätze sei. Das Gremium vertagte seine Entscheidung und setzte erst einmal einen Ortstermin an.