Die Bezirksregierung Düsseldorf gibt auf Anfrage dieser Zeitung weitere mögliche Bauplätze bekannt.
Bayer 04 LeverkusenÜber welche Grundstücke für Trainingsplätze gesprochen wurde – und wird
Bayer 04 sucht neue Trainingsplätze für die Profimannschaft und für die Jugendmannschaften. Der Profifußballclub würde sich auch außerhalb Leverkusens niederlassen, das Management bevorzugt derzeit einen Platz am Laacher Hof in Monheim, der direkt neben dem Autobahnkreuz Monheim-Süd liegt. Allerdings ist dort ein Trinkwasserschutzgebiet, der nächste Brunnen ist 300 Meter entfernt und die Grundstücke, die der Bayer AG gehören, grenzen an keine Siedlung, ein Bau von geplanten 13 Trainingsplätzen wäre ein Fremdkörper in dem Grünzug.
Sowohl die Düsseldorfer Bezirksregierung als auch die Fachleute vom Langenfelder Verbands-Wasserwerk haben erhebliche Vorbehalte wegen des Standorts, sie lehnten den Bau des Profi-Trainingszentrums in diesem Gebiet wegen wasserrechtlicher und planungsrechtlicher Unvereinbarkeit bisher ab. Für Bayer 04 wäre der Bau an der Stelle allerdings sehr preiswert machbar, weshalb es auf deren Betreiben erneut zu einem Gespräch in der Düsseldorfer Bezirksregierung gekommen ist.
Im Gespräch ist auch ein Gelände am Rand von Rheindorf-Nord
Eine Sprecherin der Behörde teilte mit, dass „bezüglich der Fläche in Monheim Bedenken bestehen wegen landes- und regionalplanerischer Vorgaben und wegen des Langenfelder Wasserschutzgebiets“. Man prüfe aber auch andere Grundstücke. Außer der Fläche in Monheim werde im Regierungsbezirk Düsseldorf derzeit insbesondere noch eine Fläche in Langenfeld Schnepprath (in Zusammenhang mit einer Fläche in Leverkusen Rheindorf-Nord) diskutiert, schreibt eine Sprecherin. Diese Felder liegen in der Nähe der Windräder nördlich von Auf den Heunen an der Solinger Straße, dort gibt es Hochspannungsleitungen, Gerüche durch einen Pilz-Substrat-Betrieb. Außerdem müsste das Unternehmen erst noch kaufen, weshalb Bayer 04 dort eigentlich nicht bauen will.
Am Gespräch am Montag seien die Bezirksregierung Düsseldorf, die Landesplanungsbehörde, der Kreis Mettmann, die Stadt Langenfeld, die Stadt Monheim, das Verbandswasserwerk Langenfeld-Monheim sowie Vertreter von Bayer 04 Leverkusen beteiligt gewesen. Im Mittelpunkt des Gesprächs hätten die wasserrechtlichen Bedenken gestanden. Der Kreis Mettmann soll jetzt in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf „eine abschließende Entscheidung treffen, ob die erforderliche Befreiung von der Satzung des Wasserschutzgebietes erteilt werden könnte“, so die Sprecherin.
Bayer 04 argumentiert, dass wegen des Wegfalls der VIP- und Presseparkplätze unter der Stelzenautobahn während der Autobahn-Ausbauphase die Lizenz für den Bundesligisten verloren gehen könnte. Deshalb plant die Fußball-GmbH, ihre Trainingsplätze am Stadion zu befestigen und den Trainingsbetrieb auszulagern – vorzugsweise nach Monheim.
Bayer-Sprecher Holger Tromp schreibt, man habe mit den Bezirksregierungen Köln und Düsseldorf 70 potenzielle Standorte in den Städten Leverkusen, Köln, Langenfeld, Monheim, Leichlingen und Burscheid umfassend und teilweise mehrfach geprüft. Bayer 04 sei zur Standortsuche im regelmäßigen Austausch mit dem Land sowie den zuständigen Bezirksregierungen und weiteren verantwortlichen Behörden.
Wann genau der Ausbau der Autobahn 1 zwischen Küppersteg, Bürrig und Wiesdorf auf die doppelte Breite beginnt, ist unbestimmt. Zuvor muss die Autobahn GmbH ihre Pläne in einem umfangreichen Planfeststellungsverfahren genehmigen lassen. Angekündigt war, dass die Stadt Leverkusen eine Klage gegen den Baubeschluss unterstützen will. Grob geschätzt dürfte der Ausbau der Stelzenautobahn frühestens 2030 beginnen. Weite Teilen der Leverkusener Stadtgesellschaft lehnen diesen oberirdischen Ausbau auf dem Stadtgebiet ab, Fachleute bezweifeln, dass er überhaupt noch in diesem Umfang notwendig ist. Bayer 04 hat sich bisher nicht in die Protestbewegung gegen die Mega-Stelze eingebracht.