Leverkusen – 14 000 bis 15 000 Blutspenden werden in Deutschland gebraucht – jeden einzelnen Tag. Doch die Zahl der Spenderinnen und Spender nimmt stetig ab: „Der demographische Wandel spielt eine große Rolle“, sagt Daniel Beiser vom Blutspende Dienst West des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). „Menschen, die uns seit Jahrzehnten treu geblieben sind, fallen weg. Und junge Menschen kommen nicht in gleicher Zahl nach.“
DRK ist für Versorgung der Kliniken verantwortlich
Das DRK ist in Deutschland verantwortlich für die Versorgung der Krankenhäuser und Kliniken mit Blutpräparaten, wirbt neue Blutspender an und reagiert mit Notfallplänen auf Mängel.
Die größte Herausforderung, so Beiser, bestehe darin, neue Spendende davon zu überzeugen, am Ball zu bleiben, nicht nur einmal zu spenden – zum Beispiel im Rahmen eines Blutspendemarathons. „Viele verlieren die Blutspende schnell wieder aus den Augen“, sagt Beiser. Die Hälfte der Erstspenderinnen und -spender komme nicht wieder.
Wie wichtig Blutspenden sind, lässt sich am aktuellen Aufruf des DRK-Blutspendedienstes West erkennen: „Ohne Blutspende läuft in der medizinischen Grundversorgung nichts“, heißt es dort. Der aktive Stamm von Lebensrettern, die Spenderinnen und Spender schließlich seien, schwinde heute so schnell, dass es bereits große Probleme gebe, zu jeder Jahreszeit genügend Blutkonserven aller Blutgruppen für Operationen und andere Behandlungen bereithalten zu können.
Blutspende: Das müssen Sie wissen
Dabei ist es doch eigentlich ganz einfach, selbst in Corona-Zeiten: Ein Termin für eine Blutspende kann online reserviert werden: www.blutspende.jetzt. Nach einer Impfung mit einem Coronavirus-Impfstoff ist sogar nicht einmal eine Rückstellung von der Blutspende erforderlich – solange keine Impfreaktionen auftreten, kann einen Tag nach der Impfspritze schon wieder gespendet werden.
Wer Blut spenden möchte, muss nur wenige Merkmale erfüllen: Erstspender können alle Männer und Frauen im Alter von 18 bis 68 Jahren werden. Für Mehrfachspender beträgt das Höchstalter 75. Vor der Blutspende werden Körpertemperatur, Puls, Blutdruck und Blutfarbstoffwert überprüft, im Labor wird das Blut nach der Spende auf Infektionskrankheiten untersucht. Die eigentlich Blutspende nimmt nur fünf bis zehn Minuten in Anspruch.
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Das Klinikum Leverkusen verfolgt seit 2018 ein Konzept zum Blut-Management. Bei diesem sollen die körpereigenen Blutreserven von Patientinnen und Patienten gestärkt werden. Sprich: Der Bedarf an Blutkonserven soll dadurch insgesamt sinken. Dazu gehört schon vor einer Operation die Suche nach einer Blutarmut und deren Ursachen, zum Beispiel Eisenmangel, der dann noch vor Behandlungsbeginn korrigiert werden kann.
Termine zum Blutspenden in Leverkusen
Der zweite Teil des Blut-Managements passiert während und nach der OP. So sollen etwa möglichst wenige Laborproben genommen, blutsparend operiert und Blut aufgefangen werden. Insgesamt, so informiert das Klinikum, sollen so viele Situationen schon in der Entstehung verhindert werden, in denen früher eine Bluttransfusion notwendig gewesen wäre.
Die nächsten Blutspendetermine in Leverkusen finden am 28. Oktober, von 15.30 bis 19 Uhr im Katholischen Pfarramt St. Johannes der Täufer, Graf-Galen-Platz 1, und am 29. Oktober zur gleichen Uhrzeit in der Stadthalle Hitdorf, Hitdorfer Straße 113, statt.