„Bowie hat alle Antworten“Leverkusen und der Corona-Soundtrack
Leverkusen – In Zeiten der Coronakrise bleiben die Menschen daheim. Die Arbeitsweise ändert sich. Der Alltag ändert sich. Die Organisation des eigenen wie des familiären Lebens ändert sich. Und nicht wenige Menschen hören häufiger als sonst Musik. Und sie hören vielleicht andere Musik: Die nämlich, die irgendwie zur Lage passt.
Das kann Bruce Springsteen sein – weil er als „Boss“ Geschichten vom Leben erzählt, denen zuzuhören man jetzt Zeit hat. Das kann Kraft spendende klassische Musik sein. Oder fröhlicher und aufmunternder Pop. Das kann aber auch Musik sein, die apokalyptisch und düster klingt.
Wir befragen von nun an und für die nächste Zeit regelmäßig Menschen, die in und um Leverkusen bekannt sind, nach den Platten, die derzeit bei ihnen daheim am häufigsten gespielt werden, und lassen sie erklären, warum das so ist. Denn gerade in traurigen und dramatischen Zeiten kann Musik trösten.
Den Beginn zum „Corona-Soundtrack“ macht Thomas Helfrich, Leiter der Bayer-Kultur.
Allein im Erholungshaus
Thomas Helfrich sitzt derzeit allein in seinem Büro im Erholungshaus – und hört, wenn er abends zuhause ist, nach eigenen Worten vor allem David Bowie. Das tue er zwar immer und zu jedem möglichen Anlass. Weil „Heroes“ – der Song über das Heldensein für einen Tag, aufgezogen am Beispiel eines verliebten Pärchens im geteilten Berlin – „immer geht“. Aber erstens gelte das jetzt ganz besonders. Und zudem stehe fest: „Bowie hat alle Antworten.“ Das kann man übersetzen mit: Bowie macht Mut in Zeiten wie diesen.
Ferner liegt bei Thomas Helfrich aktuell der amerikanische Jazz- und Soulsänger Gregory Porter, der ja bei den kommenden Leverkusener Jazztagen im Herbst auftreten soll, regelmäßig auf dem Plattenteller. „Er ist zum Entspannen ideal.“
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Und in den „ganz ruhigen Momenten“ müsse es dann Pink Floyd und vor allem deren Album „Wish You Were Here“ sein. Diese Platte wurde 1975 veröffentlicht und gilt vielen als beste LP der Progrock-Legende um David Gilmour und Roger Waters. Der Titelsong ist – wie das gesamte Album – ein melancholischer Brocken über Verlust und Ängste, der trotz aller elegischen Elemente auch Hoffnung spendet.