Wer wird Nachfolger von Franziskus? Darüber soll offenbar ab dem 7. Mai entschieden werden.
Neuer PapstKonklave soll am 7. Mai beginnen – Sixtinische Kapelle schon geschlossen

Kardinäle verfolgen am 12. März 2013 im Petersdom im Vatikan die Wahl-Messe 'Pro Eligendo Romano Pontifice'. Nach der Messe ziehen sich die Kardinäle in die Sixtinische Kapelle zurück und beginnen das Konklave. Auch am 7. Mai 2025 wird es so ablaufen.
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Das Konklave zur Wahl des neuen Papstes tritt am 7. Mai zusammen. Das teilte der Vatikan am Montag (28. April) mit. Der Termin wurde bei einer Generalkongregation der Kardinäle festgelegt. Diese fungiert als geschäftsführende Regierung in der Zeit nach dem Tod eines Papstes und der Wahl eines Nachfolgers.
Auch die italienische Nachrichtenagentur Ansa hatte dieses Datum zuvor genannt. Der 7. Mai wurde laut Ansa später vom Direktor des vatikanischen Pressebüros, Matteo Bruni, in einem Briefing bestätigt. Laut Kirchenrecht muss das Gremium 15 bis 20 Tage nach dem Tod von Franziskus zusammenkommen, also zwischen dem 5. und dem 10. Mai.
Wahlberechtigt sind alle Kardinäle, die zum Todeszeitpunkt von Papst Franziskus das 80. Lebensjahr nicht vollendet hatten. Von den derzeit 252 Kardinälen trifft das auf 135 Männer zu. Die 135 Wahlberechtigten kommen aus 65 Ländern. Aus Europa stammen 53 (17 davon aus Italien), aus Asien 23, aus Afrika 18, aus Südamerika 17, aus Nordamerika 20 und aus Ozeanien 4.
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Konklave: Wer genau teilnehmen wird, ist noch unklar
Wie viele der 135 wahlberechtigten Kardinäle tatsächlich teilnehmen werden, ist bislang noch offen. Zwei von ihnen hatten aufgrund von Gesundheitsproblemen zunächst abgesagt. Einer von ihnen, der bosnische Kardinal Vinko Puljic (79) aus Sarajevo, sagte jedoch inzwischen wieder zu. Als aktuell gilt jedoch noch die Absage des gleichaltrigen spanischen Kardinals Antonio Cañizares aus Valencia.
Ungeklärt ist Medienberichten zufolge, ob Kardinal Angelo Becciu am Konklave teilnehmen wird. Becciu war mehrere Jahre lang quasi Staatssekretariat des Heiligen Stuhls und damit einer der mächtigsten Männer im Vatikan. Er trat jedoch 2020 zurück, weil er in einen Finanzskandal verwickelt war. Papst Franziskus entzog ihm alle Kardinalsrechte. Laut Becciu soll er aber von Franziskus rehabilitiert worden sein. Dokumente dazu gibt es allerdings nicht.
Somit werden voraussichtlich 134 Kardinäle den Franziskus-Nachfolger wählen. Aus Deutschland sind Gerhard Ludwig Müller, Reinhard Marx, und Rainer Maria Woelki dabei.
Sixtinische Kapelle wegen Konklave geschlossen
Die Sixtinische Kapelle wurde ab Montag (28. April) bereits für die Öffentlichkeit geschlossen, wie die Vatikanischen Museen auf ihrer Webseite bekannt gaben. Grund ist das Konklave, das hier stattfinden wird. Die Räumlichkeiten werden für die Papstwahl vorbereitet.
Die Sixtinische Kapelle ist Teil des Apostolischen Palastes, also der offiziellen Residenz des Papstes. Sie wird aber über die Vatikanischen Museen betreten. Die Kapelle ist mit dem angrenzenden Petersdom direkt verbunden. Berühmt ist sie für ihre Wandgemälde, vor allem das Jüngste Gericht von Michelangelo, das zu Beginn des 16. Jahrhunderts hier entstand.
Rauch steigt bereits am 7. Mai auf
Wie Pressesprecher Bruni laut Ansa weiter mitteilte, wird noch am 7. Mai eine erste Abstimmung der Kardinäle stattfinden und danach wird erstmals Rauch aufsteigen. Dieser wird sicherlich schwarz sein zum Zeichen, dass es noch keine Einigung gibt. Am Morgen nehmen die Kardinäle zuvor an der Messe „Pro eligendo Pontefice“ teil und betreten dann am Nachmittag die Sixtinische Kapelle. Kontakt zur Außenwelt ist während des Konklave verboten.
Die Generalkongregationen, auch Vorkonklave genannt, treten in der Zeit der Sedisvakanz täglich zusammen. An der ersten Versammlung am Montag sollen 180 Kardinäle teilgenommen und 20 das Wort ergriffen haben. In ihren Beiträgen und den anschließenden Debatten sei es um die Zukunft der Kirche und deren Herausforderungen gegangen. Auch über die Beziehung zu anderen Religionen und sexuellen Missbrauch in der Kirche haben sie gesprochen. „Es wurde darüber gesprochen, welche Eigenschaften der neue Papst haben muss, um auf diese Herausforderungen wirksam reagieren zu können“, sagte Bruni.
Franziskus war am Ostermontag (21. April) im Alter von 88 Jahren gestorben. Gut zwölf Jahre lang war der Argentinier Jorge Mario Bergoglio Oberhaupt der weltweit 1,4 Milliarden Katholiken. (cme, kna, dpa)