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Ein Jahr Corona-KriseMehr Mitarbeitende, aber weniger Investitionen im Chempark

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Der Chempark stellte Zahlen vor, auch von Mitarbeitenden. Fast 33000 arbeiten am Standort in Leverkusen.

Leverkusen – „Stabil“ ist das Wort, das Chempark-Leiter Lars Friedrich bei seiner Präsentation bei der Jahrespressekonferenz am Montag am liebsten genutzt hat. Seine Botschaft: Der Chempark ist gut durch die Corona-Krise gekommen. Doch gehen die Investitionen und Instandhaltungsbeträge seit drei Jahren zurück.

Waren es 2018 noch 821 Millionen Euro, sanken die Beträge in 2019 auf 787 und 2020 auf 678 Millionen Euro. Allerdings waren die Investitionen davor auch stark angestiegen: Seit dem Jahr 2013 mit 374 Millionen Euro ging es stetig bergauf. Insofern gibt sich Lars Friedrich entspannt: „Wenn sich die Investitionen auf so einem Niveau einpendeln, würde ich das als gesund ansehen.“

Gestiegen ist die Zahl der Beschäftigten: 32901 Mitarbeitende zählt der Chempark in Leverkusen, darunter auch Auszubildende und Mitarbeitende von Partnerfirmen wie Dienstleistern. Die Ausbildung unterliege einem Wandel, so Friedrich: Es entwickelt sich alles immer mehr hin zu technologischen Ausbildungen.

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Fiebermessung am Eingang, Maskenpflicht und Abstandsgebot, ein Drittel der Beschäftigten im Homeoffice und zweimal wöchentlich tagt der Krisenstab: Der Chempark sieht seine Corona-Strategie bestätigt.

Wenige Ansteckungen

„Verschwindend geringe Ansteckungen“ habe es gegeben. Jetzt sollen auch Schnelltests kommen, noch warte man teilweise wochenlang auf Lieferungen, so Lars Friedrich. Allerdings betonte er: Die Schnelltests würden nicht eingesetzt, um Lockerungen durchzusetzen. Sie wären nur eine zusätzliche Maßnahme. Vor allem zu Anfang der Pandemie war die Herausforderung, Warenströme und Logistikketten aufrecht zu erhalten, „da musste man sich teilweise schon zur Decke strecken“, räumte der Chempark-Leiter ein. Aber es lauern auch Risiken von anderer Stelle. Dauerthema Infrastruktur: Von 18 Rheinbrücken zwischen Bonn und Duisberg seien acht für Lkw-Verkehr gesperrt und sieben weitere sanierungsbedürftig, hieß es am Montag. Dass es ohne Straßen und Wasserwege nicht geht und dass das offene Kommunikation und verlässliche Planung bei diesem Thema essenziell sei, machte Lars Friedrich deutlich.

Die Gewerbesteuersenkung, die die Stadt in ihrer letzte Haushaltsrunde beschlossen hatte, mache sich noch nicht bemerkbar, erklärte er. Doch sie werde es in Zukunft.

Standort wird entlastet

„Natürlich werden die Unternehmen etwas merken“, betonte Friedrich. „Der Standort wird entlastet.“ Die Gewerbesteuersenkung sei der Versuch, den Standort „langfristig stabil“ zu halten.