City LeverkusenParkhäuser müssen nach Jahren der Verwahrlosung saniert werden
Leverkusen – Endlich wieder in geordnete geschäftliche Bahnen kommen statt jährlich aufs Neue unverschuldet weitere Schulden verbuchen zu müssen – dieses Ziel scheint für die stadteigene Leverkusener Parkhausgesellschaft (LPG) in den nächsten Jahren endlich wieder erreichbar zu werden.
Jahrelang musste die LPG ein Projekt schultern, das die Stadt Leverkusen immer noch ungelöst mit sich herumträgt und das ihrem Tochterunternehmen seit Jahren die Bilanz verhagelt: Die Wiederbelebung der ausgestorbenen und maroden City C, auch „City Center“ genannt.
Pleiteprojekt City
Das trostlose Immobilienprojekt war der LPG vor Jahren aufgebürdet worden, weil dieser die Tiefgarage darunter gehört. Doch dieses trug der LPG empfindliche Verluste ein, die immer wieder aus dem städtischen Haushalt ausgeglichen werden mussten – allein im Jahr 2021 ein Verlust von 1,05 Millionen Euro. Nun hat die Stadt Leverkusen selbst das Minusgeschäft übernommen, das zu regeln Sache einer Stadtteilentwicklungsgesellschaft sein soll, die seit Monaten in Gründung ist.
Seit dem 1. Januar 2022 kann sich die LPG wieder ihrem Kerngeschäft widmen, der Sparte Parken. Wobei auch das 2021 einen Verlust von 115.159 Euro einfuhr. Das geht aus einem aktuellen Lagebericht von Geschäftsführer Markus Märtens für den Stadtrat hervor. Der frühere Stadtkämmerer und heutige Geschäftsführer auch der Wirtschaftsförderung Leverkusen (WfL) kann in dem Zusammenhang auf Corona verweisen: Wegen der Pandemie kamen weniger Besucher in die Innenstadt oder zu Kulturveranstaltungen, die knapp 2000 Parkplätze in den beiden City-Abschnitten und im Forum erzielten nicht mehr den gewohnten Umsatz.
Dass die LPG dennoch wieder Land sieht, kann sie vor allem dem Umstand verdanken, dass der neue Pächter der Tiefgaragen, die Firma Q-Park mit Hauptsitz im niederländischen Maastricht, diese von der vorher beauftragen Apcoa unter nunmehr geänderten Vertragsbedingungen übernommen hat. So ist die LPG nicht mehr verpflichtet, etwaige Verluste beim Parkhausbetrieb anteilig zu übernehmen, wie dies bisher gegolten hatte; nunmehr ist eine Festpacht vereinbart worden.
Das beschert der LPG einerseits Planungssicherheit, andererseits sind Versäumnisse der Vergangenheit aufzuarbeiten. Eine große Summe an Investitionen habe sich aufgestaut und dulde, gerade bei sicherheitsrelevanten Anlagen, keinen Aufschub mehr, räumt LPG-Chef Märtens ein.
So müssen Böden und Rohrleitungen in einigen Teilen saniert werden. Sicherheit und Sauberkeit müssten eine grundlegende Rolle spielen, sind sich LPG und Q-Park einig. So hat sich herausgestellt, dass die Aufzugsanlagen, die als Sondereigentum der LPG gehören, in den letzten Jahrzehnten nicht grundlegend gereinigt worden sind – was nun eben nachzuholen ist. „Die Investitionen, die auf die LPG zukommen, werden erheblich sein, verhindern grundsätzlich aber nicht die schwarze Null“, heißt es in Märtens‘ Rechenschaftsbericht.
Problematisch seien in der jüngeren Vergangenheit die erheblichen Vandalismusschäden im Bereich der City-Tiefgaragen. „Hier ist eine deutliche Verschärfung festzuhalten. Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit der Parkenden, aber auch der Sicherheit des Eigentums erfolgen.“
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Q-Park hat inzwischen – internationale Erfahrungen des europaweit agierenden Unternehmens nutzend – einige Veränderungen vorgenommen. So wurden nicht nur Parkautomaten, Ein-und Ausfahrtsregelungen erneuert. Inzwischen ist der Zugang zu den Garagen nur noch mit einem Parkausweis oder einer Dauerkundenkarte möglich, was ungebetene Besucher fernhalten und mutwillige Zerstörungen und Verschmutzungen abwenden soll. Auch die Überwachung der Garagen ist insgesamt deutlich ausgeweitet worden.