Corona in LeverkusenDie nächste Party wird gesprengt
Leverkusen – Auf keinen Fall wiederholen soll sich die Situation vom vorigen Wochenende: Rund 500 junge Leute waren in die Opladener Bahnstadt zu einer zuvor in den Sozialen Netzen angekündigten Party geströmt. Nicht bloß der Alkohol floss in Strömen; auch andere Betäubungsmittel nahm die Feier-Crowd zu sich. Und so lief die Sache gehörig aus dem Ruder, die Corona-Regeln wurden massiv verletzt.
An diesem Wochenende will der städtische Ordnungsdienst, die Polizei, aber auch das Jugendamt dafür sorgen, dass es keine weitere wilde Party gibt. Die Stadtverwaltung hat ein Alkohol- und ein Verweilverbot für die problematische Zone im Osten der Bahnlinie verhängt. Es gilt an diesem Wochenende zwischen 17 und 5 Uhr – wenn nötig, soll es verlängert werden.
Die Ordnungshüter würden sich zwar zunächst um die Party-Location in der Bahnstadt kümmern, kündigte am Freitag Marc Adomat an. Der Vorsitzende des Corona-Krisenstabs im Rathaus wies aber darauf hin, dass weitere Treffpunkte beobachtet werden. Und er bat: „Wer eine Party sieht, sollte schnell anrufen.“
Lüfter wohl erst im Herbst
Nicht ganz so schnell wie von den Politikern erhofft werde es mit den Lüftern in Schulen und Kindergärten klappen, sagte der Dezernent mit Blick auf die Entscheidung vom vorigen Montag. Wie berichtet, hatte der Stadtrat beschlossen, dass sämtliche Kitas, die Grund- und Förderschulen sowie die Räume, in denen Kinder der Klassen 5 und 6 unterrichtet werden, mit Lüftungsgeräten ausgestattet werden. Das sind noch 691 Stück, hat die Stadtverwaltung ermittelt.
Nach ersten Kostenschätzungen wird ihre Anschaffung 2,5 Millionen Euro kosten – damit muss der Kauf von der Stadt europaweit ausgeschrieben werden. „Allein für den Aufruf des Angebots gilt eine Frist von 30 Tagen“, sagte Adomat. Damit sei abzusehen, dass die Geräte nicht nach den Sommerferien bereit stehen. Auch Lieferengpässe müsse man einkalkulieren. „Ich denke, wir können nach den Herbstferien mit den Lüftern rechnen“ – bis dahin müssten die Fenster in den Klassen aufbleiben, so Adomat.
Lolli-Tests auch in den Ferien
Keine Verzögerungen wird es nach Angaben von Alexander Lünenbach bei den Lolli-Tests für Kinder geben, die in den nächsten Wochen das Ferienangebot der Offenen Ganztagsschulen in Anspruch nehmen. Die Tests würden beschafft, die Mitarbeiter von den Maltesern in der Handhabung geschult. Auch der Transport der Tests zu den Laboren sei organisiert, so der Gesundheitsdezernent. Dass es wichtig sei, keine Testlücke in den Ferien entstehen zu lassen, verstehe sich.
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Für Amtsarzt Martin Oehler versteht es sich auch von selbst, dass die momentane Ruhe beim Corona-Infektionsgeschehen nicht lange Bestand haben wird. „Die Delta-Variante steht vor einem nicht aufzuhaltenden Siegeszug.“ Deshalb sei es wichtig, auch mit den Zweitimpfungen schnell weiterzumachen. Derzeit liegt die Quote knapp über 40 Prozent. Der Amtsarzt sagte mit Blick auf die nochmals viel ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus: „Ein einfach geimpfter Patient hat keinen guten Schutz.“