Corona in LeverkusenWeitere Überwachungsstation im Klinikum – Impfzentrum soll kommen
Leverkusen – Was hat sich in der vergangenen Woche in Leverkusen hinsichtlich der Pandemie getan? Die Verantwortlichen aus Stadtverwaltung und Medizin gaben wieder einen Überblick. Am Freitag, 20. November, lag der Inzidenzwert in der Stadt bei 139,3. Nach Aussage von Gesundheitsamtschef Martin Oehler ist das nach wie vor eine „stabile Lage“, die verhalten optimistisch stimmen könne – zumal im Vergleich dazu andere Städte in NRW mit Werten über 300 aufwarteten. „Unser Ziel ist es aber nach wie vor, unter 100 und dann wieder unter den Schwellenwert von 50 zu kommen.“ Derzeit sind in Leverkusen 1027 Personen nachweislich an Covid-19 erkrankt, seit Beginn der Pandemie infizierten sich 1966 Menschen. 981 gelten als genesen. Mittlerweile sind 18 Todesfälle zu beklagen.
Die Zunahme der Krankheitsfälle wirken sich auch auf den Betrieb in den Krankenhäusern aus. Vor allem das Klinikum ist betroffen: Dort liegen derzeit zwölf Personen auf der Intensivstation. Sechs von ihnen müssen beatmet werden. Im St. Remigius Krankenhaus sind es zehn Erkrankte, zwei davon auf der Intensivstation, im St. Josef werden zwei behandelt.
Kontrollen intensiviert
Sowohl Utz Krug vom Klinikum als auch Thomas Karls als Verantwortlicher der beiden anderen Krankenhäuser kündigten an, dass nun verstärkt Personal zur Betreuung der Covid-19-Patienten herangezogen werde. Dies habe zur Folge, dass Operationen – vor allem Eingriffe orthopädischer Art – bei anderen Personen verschoben würden. „Dies ist ein planmäßiges Vorgehen“, betont Krug. Im Klinikum werde zudem geplant, eine weitere Überwachungsstation einzurichten. Was die Regelung von Besuchen Erkrankter angehe, gelte in den Krankenhäusern nach wie vor: Möglich ab dem vierten Tag des Aufenthaltes. Anfang kommender Woche werden Mitarbeiter der drei Krankenhäuser dazu erneut beraten.
In den vergangenen Tagen gab es in Leverkusen insgesamt 320 Kontrollen bezüglich des Tragens von Mund- und Nasenschutz. Nach Aussage von Stadtdirektor Markus Märtens wurden 291 Personen verwarnt, 29 mussten ein Bußgeld bezahlen. 28 Kontrollen verbotener Treffen im öffentlichen Raum seien erfolgt. Dabei gab es fünf Verwarnungen, 23 Mal wurde ein Bußgeld verhängt.
Verstöße bei allen Altersgruppen
Auch wenn einige dieser Maßnahmen Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs an der Bismarckstraße betrafen, gebe es bei den Verstößen weder besonders prägnanten Stellen in der Stadt noch sei auszumachen, dass eine bestimmte Altersgruppe besonders auffällig sei. „Das zieht sich quer durch die Gesellschaft“, sagt Märtens. Ebenso wie die Art der Verstöße: Es handele sich ebenso um offensichtlich nur verrutschte Masken wie um Personen, die sich weigerten, eine Maske zu tragen.
Sozialdezernent Alexander Lünenbach sagte, dass mittlerweile 89 Personen für die Stadt im Einsatz gegen die Pandemie seien. Darunter fielen auch Betreuer der Telefon-Hotline, Personen, die sich um Reiserückkehrer und die Nachverfolgung von Infektionsketten kümmerten, oder Experten, die in die Organisation oder IT-Fragen involviert seien.
„AG Impfen“ gegründet
Lünenbach selber leitet nun eine „Arbeitsgemeinschaft Impfen“, die nach und nach alles für den Zeitpunkt vorbereite, an dem Impfstoffe zur Verfügung stünden. Es gehe darum, Räumlichkeiten zu finden und Teams einzuteilen. Klar sei: Es werde sowohl ein Impfzentrum als auch mobile Impfstationen geben. Bezüglich der demnächst wohl anstehenden Impfungen betonte Oehler, dass die angekündigten, so genannten RNA-Impfstoffe nicht in die Gene der geimpften Personen eingriffen. „Das befürchten viele, das ist aber nicht so.“ Diese Impfstoffe würden schlichtweg in den Zellen Antigene gegen das Virus bilden – und dann abgebaut.
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