Leverkusen – Die Maske im Gesicht ist lästig und auch nicht besonders hübsch. Trotzdem sollten wir alle sie mit Stolz tragen, denn sie ist mehr als ein Stückchen Stoff, das Viren an der Verbreitung hindert. „Die Maske steht für Sicherheit und Schutz anderer“, sagt Hans-Peter Zimmermann, Geschäftsführer des Klinikums. „Und wir zeigen damit, dass wir uns auch an andere Regeln halten.“ Auch Oberbürgermeister Uwe Richrath wirbt für den positiven Umgang mit dem Mund-Nase-Schutz: „Wie können als Stadt vieles regeln, aber wir brauchen dafür die Akzeptanz der Bevölkerung.“
Promis in der Fußgängerzone
Deswegen müsse man der Maske ein Gesicht geben – eines, das viele Leute erkennen, auch wenn es halb verdeckt ist. Das von Comedian Ralf Schmitz zum Beispiel, oder von Fußballprofi Leon Bailey. Wie viele prominente Leverkusener werben sie ab sofort auf Plakatwänden und in Social Media Kampagnen für das Maskentragen. Das Besondere: Die Kampagne soll nicht oberflächlich mit Promis in der Fußgängerzone werben, sondern tief in die Gesellschaft gebracht werden.
Deswegen sind auf den Plakaten auch nach Stadtteil ausgesuchte Bürgerinnen und Bürger zu sehen: Ein Altstadtfunke in Opladen, eine pensionierte Lehrerin in Schlebusch, die viele kennen und die besonders betroffenen Pflegerinnen aus den städtischen Krankenhäusern. „Es geht darum, zu erkennen, dass die Maske Leverkusen ist“, sagt Klinikumssprecherin Sandra Samper Agrelo.
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Die Kampagne #LEVmitMASKE ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt mit dem Klinikum Leverkusen und der Kplus-Gruppe, die das St. Remigius und das St. Josef Krankenhaus betreibt. Die nicht näher benannten Kosten teilen die Partner sich. Eine Werbeagentur wurde dafür nicht beauftragt. „Das sind alles unserer eigenen Ideen“, bekräftigt Samper Agrelo. Mit der Aufgabe, die Botschaft tief in die Gesellschaft einzubringen, ist bei der Stadt Britta Meyer befasst: „Wir wollen alle Netzwerke in den Stadtteilen nutzen, seien es Sport- oder Karnevalsvereine oder Wohlfahrtsverbände, um alle Leute zu erreichen.“
Auch jene, die die deutsche Sprache nicht sprechen. In der ersten Internetkampagne spricht auch einen Teilnehmerin auf türkisch. „Wir wollen jeden anhalten, mitzumachen und vielleicht auch einen Post in seiner Landessprache zu machen“, sagt Meyer. So solle die Aktion auch mit der Zeit wachsen und sich wandeln.
Viren prallen an der Maske ab
Mitmachen und dabei Spaß haben – das ist ein wichtiges Element der Kampagne. Dafür bereitet die Stadt Facebook-Rahmen vor, mit denen man sein Profilbild schmücken kann, für Instagram gibt es einen animierten Rahmen, bei dem die Viren an der Maske abprallen. Für den eher analogen Mitmach-Faktor stehen ab sofort Spiegel am Rathaus und in den Eingangsbereichen der Krankenhäuser, in denen man Fotos mit der Person machen kann, die aktiv andere schützt: sich selbst.
Vorfreude auf die Umarmung
„Mit der Maske helfen Sie auch unserem Klinikpersonal, weiter durchzuhalten“, appelliert Samper Agrelo. Schließlich sei nicht nur die Zahl der vorhandenen Intensivbetten von Bedeutung – für jedes Bett braucht es auch speziell geschultes Personal, sonst kann es nicht belegt werden. Und Elisabeth Michels vom Remigiuskrankenhaus ergänzt: „Natürlich steht auch für uns der Schutz unseres Personals an erster Stelle. Aber wir sind auch Privatmenschen, die sich darauf freuen, ihre Freunde endlich mal wieder in den Arm nehmen zu dürfen.“ Und das ohne Maske. Dafür steht #LEVmitMASKE.