„Trink das, dann bist du immun“Morddrohungen und Hetze gegen Karl Lauterbach
Leverkusen/Berlin – Ein Päckchen, adressiert an den Leverkusener SPD-Politiker Karl Lauterbach, darin enthalten: Eine Ampulle mit einem Aufkleber „2019-nCov“. Von zwei Kreuzen – positiv oder negativ – ist dabei das positive dick angestrichen. Dieses Bild hat Lauterbach auf Facebook gepostet. „Trink das, dann bist du immun“, heißt es in dieser anonymen Drohung. Die hat der SPD-Politiker nun zur Anzeige gebracht, der Staatsschutz ermittelt.
Drohungen erhält Lauterbach schon lange, „ich bin immer robust damit umgegangen und habe ein dickes Fell“, erklärt er. Doch diesmal sei es anders: Die „Dichte“ der Drohungen habe in der Corona-Pandemie-Zeit zugenommen, und auch der Ton sei ein anderer. Viele würden ihn persönlich angreifen, doch eine kleine Gruppe äußere auch konkrete Morddrohungen wie jetzt mit dem Paket. Teilweise seien die Drohungen „viel konkreter und artikulierter“ als zuvor.
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Karl Lauterbach macht sich nun Sorgen, dass diese Hetze auch auf die Kommunalpolitiker überschwappen könnte und auch sie mehr im Fokus stehen oder mehr Drohungen erhalten könnten. „In der Kommunalpolitik wird man weder berühmt noch reich, wenn es dann auch noch gefährlich wird: Wer will diese wichtigen Job dann noch machen?“ Auch Wissenschaftler werden immer mehr angegriffen: Virologe Christian Drosten von der Berliner Charité hat ebenfalls Drohungen erhalten. Hier sieht Karl Lauterbach ganz klar die Gefahr, dass sich die Wissenschaftler in der Öffentlichkeit demnächst mehr zurückhalten.
Er selbst sieht sich als Bundestagsabgeordneter gut geschützt, doch die Hetze im Netz, die mittlerweile „eine andere Dimension angenommen“ hat, bereite ihm Sorgen.