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Diamantene Hochzeit in LeverkusenManchmal klingelt doch der passende Mann an der Tür

Lesezeit 3 Minuten
Friedrich Meyer küsst seine Ehefrau Heidi. Das Paar war am 31. Juli 2023 60 Jahre verheiratet.

Seit 60 Jahren verheiratet – und glücklich: Friedrich und Heidi Meyer

Schon bei der Konfirmation stand Friedrich Meyer bei Heidi vor der Tür. Vor 60 Jahren heiratete das Paar.

Der passende Mann werde sicherlich nicht an der Wohnungstür klingeln – diesen Satz kennen viele Frauen. Das Gegenteil bestätigen kann Heidi Meyer: Als sie 1957 Konfirmation feierte, brachte ihr Schwager seinen Bruder Friedrich mit. „Von da an kam er öfter zu Besuch, denn meine Schwester und ihr Mann wohnten im selben Haus“, erzählt die heute 80-Jährige. „Irgendwann wollte er aber nur noch mich besuchen“.

Der gebürtige Soester führte die Werlerin ins Kino aus, sie gingen viel spazieren und steuerten gerne den Kurpark an. „Da konnte man so gut schmusen“, erinnert sich Friedrich Meyer und schmunzelt. Bis aus den beiden ein Ehepaar wurde, musste der gelernte Betriebsschlosser, der 1960 bei Bayer angefangen hatte, aber Geduld aufbringen. „Als er mir den Antrag machte, fühlte ich mich eigentlich noch zu jung“, erinnert sich Heidi Meyer. Nach ein wenig Bedenkzeit schlossen die beiden am 31. Juli 1963 den Bund für Leben. Es war die richtige Entscheidung: Heute feiert das Paar seine Diamanthochzeit.

Die erste Bayer-Wohnung in Quettingen

Geduld war auch nötig, ehe die Meyers – inzwischen durch die Geburt eines Sohnes zu dritt – ihre erste gemeinsame Bayer-Wohnung in Quettingen bekamen. „Mein Antrag war irgendwie auf dem Abgelegt-Stapel gelandet“, erzählt Friedrich Meyer. Nachdem die Familie 1966 um Töchterchen Martina gewachsen war, wurde die Wohnung zu klein. So ging es 1970 in eine größere Wohnung nach Lützenkirchen. Mit im „Umzugsgepäck“: die vier Wochen alte Tochter Susanne.

In ihrer „Burg“ fühlte sich die Familie direkt wohl: „Wir haben uns gut eingelebt und hatten viele Kontakte. Die Frauen haben hier im Garten Kaffee getrunken und Kuchen gegessen, während die Kinder gespielt haben. Die ganze Nachbarschaft hat auch immer ein Straßenfest gefeiert“, blickt Friedrich Meyer zurück, und seine Frau Heidi ergänzt: „An Silvester hieß es immer ‚Wir gehen nach den Meyers‘ und dann haben wir hier alle zusammen Sekt getrunken“.

Über 30 Jahre lockte das Watt

Wenn es auf Reisen ging, stand Cuxhaven ganz oben auf der Liste: „Da sind wir 30 Jahre lang hingefahren, das war für mich das Schönste“, schwärmt Heidi Meyer. „Die Luft, die Weite, im Watt spazieren gehen“, stimmt Friedrich zu. Der Schwarzwald, aber auch Spanien und Österreich waren weitere Ziele der Familie, und Friedrich Meyer reiste mit Tochter Martina sogar nach Kanada, um nach 40 Jahren seine dorthin ausgewanderte Schwester wiederzusehen.

Die Kinder sind zum Glück in der Nähe geblieben, und im Lauf der Jahre freuten sich Heidi und Friedrich Meyer nicht nur über vier Enkel, sondern auch drei Urenkelinnen. Der Familienzusammenhalt bedeutet ihnen viel. Aber auch die gegenseitige Zuneigung: „Sicher haben wir mal gestritten, aber immer wieder zusammengefunden. Ich kann mir ein Leben allein gar nicht vorstellen“, sagt Heidi Meyer. Man müsse aufeinander zählen können und Vertrauen haben, ergänzt Friedrich Meyer. Was er an seiner Frau besonders schätzt? „Ihr ganzes Wesen, sie ist einfach mein Fall! Ich bereue nichts, so wie das Leben gelaufen ist, das war gut so“.