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Neuland-Park trocknet ausLeverkusens oberster Gärtner: Rasen sprengen ist Unsinn

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Vladimir Bortnikov geht im richtigen Augenblick in Deckung beim Gießen im Neulandpark. 

Leverkusen – Vor 17 Jahren wurde der Neulandpark eröffnet, damals waren die Stauden und Bäume noch klein. Im Jahr 2005 hat es öfter geregnet, die Pflanzen wuchsen. In diesem Jahr ist man mehr mit der Rettung der Bäumchen und Stauden beschäftigt, als mit Wachstum.

Unter den Bäumen liegt trockenes Laub, das die Pflanzen nicht mehr mit Wasser versorgen können – sie werfen es viel zu früh ab. Bei jedem Schritt knistert es, wie im Herbst. An mehreren Stellen liegen Schläuche, manche sind an Großregner angeschlossen, wie sie sonst eher in der Landwirtschaft verwendet werden. Lothar Schmitz, Gärtner und Chef im Grünflächenamt legt aber Wert auf die Tatsache, dass in erster Linie die Gehölze, nicht der Rasen bewässert werden sollen, auch wenn manche Stellen der Wiese etwas abbekommen. Rasensprengen sei absoluter Blödsinn, sagt Schmitz, der auch Privatgärtnern von dieser Trinkwasserverschwendung abrät. Sobald es irgendwann wieder regne, wachse grünes Gras nach, betont er.

Baumpatenschaft

Wer sich als Baumpate um einen gefährdeten Straßenbaum kümmern will, kann sich beim Grünflächenamt bei Ulrich Hammer melden und Rat holen und zum Beispiel einen Wassersack bekommen, mit dem man einem jungen Baum über den Sommer helfen kann. ☏ 0214 4066730. (rar)

Der Neulandpark ist der einzige Platz in Leverkusen, an dem das Grünflächenamt gießt. Die Bäume haben es hier besonders schwer. Denn die Landschaft ist technisch aufwändig aufgebaut: mehrere Schichten liegen unter dem relativ dünnen Oberboden. Eine Kunststofffolie trennt die gestaltete Parkoberfläche von der schmutzigen Bayer-Altlast im Untergrund. So gesehen ist er einzigartig. Grundwasser gibt es nur unter der Altlast. Das ist nicht nur ein ganz allgemeines Problem, sondern es bedingt, dass die Bäume sich bei langen Trockenperioden dort niemals selbst werden mit Wasser versorgen können, anders als auf gewachsenem Boden.

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Ob sich dieser Ginko vorne noch einmal erholt? 

Fürs Gießen nimmt man im Neulandpark kein Trinkwasser, sondern Brauchwasser von Currenta. Deren dicke Wasserleitung verläuft quer durch den Park. Alte Verträge über das Wasser stammen noch aus der Zeit der Landesgartenschau, 25 bis 30 Hydranten sind über den Neulandpark verteilt.

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Gießen am Marktplatz in Wiesdorf. 

Für ein autonom funktionierendes Bewässerungssystem habe man 2005 kein Fördergeld bekommen, bedauert Armin Kühler, der sich um den Park kümmert.

Junge Bäume, die die Stadtverwaltung pflanzen lässt, werden von den Firmen bei Bedarf die ersten fünf Jahre bewässert. Das sei Standard und in den Verträgen mit den Gartenbaufirmen festgehalten. Dennoch: „Wir werden nächstes Jahr eine Menge Schäden durch die Trockenheit haben“, sagt Schmitz voraus.

Wassersäcke

Nach fünf Jahren müssen alle Bäume mit dem Stress im Sommer alleine fertig werden, deshalb ist es auch richtig, mit dem Gießen in den ersten Sommern nicht zu übertreiben, rät der Chef-Gärtner: „Allzu verwöhnte Bäume entwickeln weniger tiefes Wurzelwerk.“ Im Neulandpark sind viele Bäume nicht verwöhnt.

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Einer der Ginkgos auf einer Anhöhe scheint es schon hinter sich zu haben. Er hat alle Blätter abgeworfen. Aber er wurde am Mittwoch ausgiebig gegossen und jetzt hofft man, dass er es noch einmal schafft.

Kühler hat Verbesserungsbedarf besonders bei neu gepflanzten Bäumen erkannt. Die Pflanzfirma hat nicht an den Sommer gedacht und keinen Erdwall um den Stamm angehäuft, das Gießwasser fließt jetzt einfach ab. Hier will er Wassersäcke an den Stämmen legen.