Engpass trifft Stadt LeverkusenVerwaltung kann nicht mehr alle Ratsvorlagen drucken
Leverkusen – Gleich zu Beginn der Sitzung des Leverkusener Stadtrats Anfang des Monats wurde es laut. Erhard Schoofs von der Bürgerliste hatte Unterlagen zur Absage des verkaufsoffenen Sonntags am Wochenende zuvor einsehen wollen. Die Stadt hatte diese zwar kurzfristig per E-Mail geschickt, aber auf dem Tisch lag nichts. Genau wie bei drei von vier Sitzungsniederschriften, hatte die Verwaltung darauf verzichtet, Ausdrucke vorzulegen.
„Wir bekommen keine Druckerkartuschen“
Die Ursache war weder ein mangelnder Informationswille seitens der Stadt noch etwa Faulheit. Die Unterlagen seien vielmehr nicht gedruckt worden, „weil wir keine Druckerkartuschen bekommen“, sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) im Rat. „Die Kartuschen werden aus China nicht geliefert, deswegen haben wir eine Niederschrift gedruckt, die anderen drei nicht.“
Auf Nachfrage des „Leverkusener Anzeiger“ erklärt Stadtsprecherin Julia Trick nun: „Betroffen von den Lieferengpässen sind nur die Druckmaschinen in der Hausdruckerei. Die Multifunktionsgeräte der Verwaltung oder kleinere Arbeitsplatzdrucker sind nicht betroffen. Das heißt, es gibt keinerlei Engpässe bei normalen Ausdrucken innerhalb der Verwaltung.“
Noch 200.000 Seiten können gedruckt werden
Druckaufträge würden derzeit nach Erfordernis priorisiert – „dazu gehören insbesondere Dokumente für die politischen Sitzungen“, so Trick, Ratsvorlagen zum Beispiel. „Grundsätzlich ist noch Toner für rund 200.000 Seiten vorhanden, was noch für einige Zeit reichen wird“, sagt die Sprecherin.
Sollten die Lieferengpässe länger andauern, bestünde darüber hinaus auch die Möglichkeit, auf Multifunktionsgeräte der Verwaltung auszuweichen oder die städtische IT-Tochter IVL oder Dienstleister mit dem Druck zu beauftragen, „sodass auch in diesem Falle alle Druckaufträge erledigt werden können“. Grundsätzlich sei „mit Blick auf Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und damit die Ziele der Global Nachhaltigen Kommune ohnehin die Zielsetzung, Ausdrucke zukünftig stärker zu vermeiden und digitale Angebote zu stärken.“
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Die Befürchtung, dass es im überlasteten Baudezernat zu weiteren Verzögerungen durch Materialengpässe kommt, bewahrheitet sich derweil nicht: „Baupläne werden nicht in der Hausdruckerei gefertigt“, sagt Trick. Auch andere Abläufe in der Verwaltung seien nicht betroffen.