AboAbonnieren

EuropawahlManfort und Wiesdorf sind Leverkusens AfD-Hochburgen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Wahlplakat zur Europawahl

Ein Wahlplakat zur Europawahl (Symbolbild)

Die Rechten erzielten vereinzelt mehr als 30 Prozent. 40 plus – das gab es noch in zwei Wahlbezirken: für die CDU.

Den Rutsch nach rechts gibt es auch in Leverkusen. Das zeigt ein genauer Blick in die Wahlergebnisse vom Sonntagabend. In Wiesdorf und Manfort gibt es Wahlbezirke, in denen die AfD stärkste Kraft wurde. Dazu reichten im Wahllokal in der Jugendwerkstatt an der Dhünnstraße 20,8 Prozent der Stimmen, im Verwaltungsgebäude an der Manforter Straße erzielten die Rechten sogar 24,5 Prozent, bei einer Beteiligung von nicht einmal 32 Prozent. In der Nobelstraße kamen die Rechten auf 21,7 Prozent – da machten 35 Prozent mit. Auch in Manfort entfielen sehr viele Stimmen auf die AfD; auch dort erzielte sie in zwei Bezirken das beste Ergebnis.

Eine der BSW-Hochburgen für Leverkusen liegt gleich in der Nähe: Im Stimmbezirk 143, dessen Bürger in die Regenbogenschule gebeten worden waren, bekam das Bündnis Sahra Wagenknecht 11,9 Prozent, die AfD 22,8. Noch besser lief es für die Abspaltung der Linken in Quettingen und in Steinbüchel. Im Stimmbezirk 284, der in der Grundschule an der Herderstraße ausgezählt wurde, bekam sie 12,3 Prozent, im Bezirk 361 in der Grundschule Brandenburger Straße sogar 12,9.

Rechte oft über 30 Prozent – bei niedriger Wahlbeteiligung

In der Löwenzahnschule votierten vielfach mehr als 30 Prozent für die AfD, den Spitzenwert erzielte die Partei mit 35,7 Prozent im Stimmbezirk 161, in dem die Grünen ganze 5,6 Prozent bekamen. Dort lag die Beteiligung bei ganzen 29 Prozent. Aber auch in den Bezirken 171 und 172 bekamen die EU-Kritiker mehr als 30 Prozent. Im Stimmbezirk 162, der ebenfalls in der Löwenzahnschule ausgezählt wurde, gab es am wenigsten zu tun: Dort gaben nur gut 26 Prozent der gut 1000 Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Weniger waren es nirgends in Leverkusen.

40 plus, die alte Zielmarke für Volksparteien, gab es nur noch in zwei Briefwahlbezirken. Nummer 352 weist am Ende einen CDU-Anteil von 42 Prozent aus, Nummer 362 40,3 Prozent für die Christdemokraten. Die Zustimmung schwankte ansonsten zwischen 12,9 Prozent in Wiesdorf und 36,9 Prozent in Lützenkirchen. Auch in Hitdorf hatte die CDU Erfolg, mit einem Stimmanteil von 36,4 Prozent.

SPD erreicht maximal noch 25 Prozent in Leverkusen

Das sind Werte, von denen man in der SPD nur noch träumen kann. Ganze 12,3 Prozent bekam die Kanzler-Partei in der CDU-Hochburg Lützenkirchen, 12,6 Prozent in der Fixheide, und in der Waldsiedlung war es auch kaum mehr Zuspruch. Dort ist eine Hochburg der Grünen, mit 24,4 Prozent Stimmanteil. Ihre besten Ergebnisse erzielten die Sozialdemokraten noch in Opladen und in Küppersteg. Im Wahllokal in der Marienschule und in der Kerschensteinerstraße kamen sie auf glatte 25 Prozent. In Küppersteg reichte das allerdings nur zum zweiten Platz hinter der AfD. Den höchsten Zuspruch insgesamt bekamen die Sozialdemokraten im Briefwahlbezirk 110: 25,6 Prozent. Schon nur 30 Prozent sind für die Sozialdemokraten in weite Ferne gerückt.

Noch mehr gerupft wurden die Grünen. Sie müssen mit sechs Prozent Zuspruch im Westen von Wiesdorf leben, noch schlimmer erwischte es die Öko-Partei in der rechten Hochburg Manfort, wo es bis auf 5,1 Prozent herunterging. Der Stimmbezirk 172 war aber auch ein ganz schlechtes Pflaster für die FDP: Ganze 1,4 Prozent bekam sie dort. Ein gutes Pflaster für die Freidemokraten war wieder die Waldsiedlung: Die 13,1 Prozent im Stimmbezirk 132 wurden nur noch von den 13,4 im Schlebuscher Bezirk 352 übertroffen.

Der tiefe Blick in die Zahlen zeigt: Leverkusen unterscheidet sich kaum vom Rest Deutschlands.