Fazit - der satirische WochenrückblickGenossen im Tandem
Leverkusen – Kann es sein, dass man als Sozialdemokrat einen Hang zur Selbstzerstörung hat, gepaart mit fiebernder Lust an der Intrige? Oder neigt man dazu, Dinge misszuverstehen? Letzteres stimmt wohl eher, wenn man mit etwas Abstand über den Parteitag vom vorigen Wochenende, an die Zeit davor und danach nachdenkt.
Es kann ja – und soll sogar – vorkommen, dass zwei Leute Lust haben, die SPD zu führen. Beim Bundesvorsitz wurde das sogar zur Bedingung gemacht, und wie durch ein Wunder haben sich nach kurzem Zögern allerlei Pärchen gefunden, die den Job haben wollen. Die Hälfte eines dieser Pärchen ist hier ja relativ bekannt: Karl Lauterbach.
Leverkusens Sozialdemokraten müssen die Berliner Vorgabe irgendwie falsch verstanden haben: Aylin Doğan und Jonas Berghaus sind auf dem Unterbezirksparteitag nicht mit-, sondern gegeneinander angetreten.
Moralischer Tagessieg
Zum Glück hat die schlaue Aylin Doğan den Fehler in allerletzter Minute bemerkt und ihre Kandidatur zurückgezogen. Das hat ihr schon mal den moralischen Tagessieg eingebracht und minutenlangen Applaus – jedenfalls aus dem vorderen Teil der Stadthalle. Wiesdorf/Manfort saß hinten.
Jonas Berghaus dagegen wird sich im nördlichen Leverkusen so bald nicht mehr blicken lassen können. Was ja total unfair ist: Der Mann aus Manfort, hinter dem laut Auszählung fast genau die Hälfte der Sozialdemokraten in Leverkusen steht, hat sich in Wahrheit sehr wohl im Tandem mit einer Frau beworben. Die heißt Eva Lux, hat den Job schon einige Jahre gemacht und sich nur deshalb nicht mit Aylin Doğan zur Wahl gestellt, weil der SPD-Unterbezirk Leverkusen noch nicht so weit ist.
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So musste die Genossin Eva den Genossen Jonas in die erste Reihe schieben und selbst im Hintergrund bleiben. Aber das wird sich noch ändern. Die SPD ist ja eine fortschrittliche Partei und in der Lage, Fehler zu korrigieren.