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Fit nach vorn-Cup LeverkusenAcht Teams verbessern kickend die Verständigung

Lesezeit 3 Minuten
Acht Teams traten beim Fit nach vorn-Cup an.

Acht Teams traten beim Fit nach vorn-Cup an.

Der Fit-nach-vorn-Cup in der Sporthalle des Werner-Heisenberg-Gymnasiums brachte geflüchtete Menschen und Migranten verschiedener Herkunft zusammen.

Fußball verbindet über Ländergrenzen hinaus. Das zeigen die Welt – und Europameisterschaft immer wieder. Menschen in Leverkusen mit und ohne Fluchthintergrund zusammenzubringen, das war Ziel des „Fit nach vorn“-Cups am Samstag. „Miteinander Sport machen, miteinander Spaß haben- das steht im Fokus“, sagte Daniel Müller, erster Vorsitzender des SSV 1927 Lützenkirchen, vor dem ersten Anpfiff. Der Sportverein ist lokaler Träger des bundesweiten Programms, unterstützt durch die Stadt, den Caritasverband Leverkusen und die Bayer Leverkusen Fußball GmbH.

Eifrig spielten sich die Hobby-Fußballer zum Aufwärmen Pässe zu, die letzten Absprachen im Team wurden getroffen. Acht kulturell gemischte Mannschaften kickten gegeneinander in der Sporthalle des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Lützenkirchen. Gegeneinander auf dem Platz, gemeinsam neben dem Feld, das war das inoffizielle Motto des Tages.

Der Austausch passiert zwischen und nach den Spielen. So können wir uns kennenlernen
Mesut Cifci

Mesut Cifci, Spieler von der Laien-Truppe vom Leverkusener Bildungscenter, lebt seit vier Jahren in Deutschland, spielt seit einem Jahr hobbymäßig und sagte: „Der Austausch passiert zwischen und nach den Spielen. So können wir uns kennenlernen.“ Das 13-köpfige Team des Bildungscenters besteht aus befreundeten türkischen Spielern. Weitere Teilnehmer des Turniers stammten unter anderem aus Deutschland, der Ukraine, Syrien und Griechenland, nicht alle mit Fluchterfahrung, teils mit Migrationshintergrund.

„Trotz möglicher Sprachschwierigkeiten, Sport verbindet einfach“, ist sich der Vorsitzende des austragenden Vereins Daniel Müller sicher. Da kann Teilnehmer Barra Aljendi nur zustimmen. Der 22-Jährige vom Team „Rojava“ ist im ersten Turnierspiel mit seinen schnellen Spielaktionen ganz vorne dabei. Er spielt in einem Verein in Langenfeld, seit August auch wieder hobbymäßig in der Leverkusener internationalen Laien-Gruppe „Rojava“. Er berichtete aus früheren Fußballtrainings: „Anfangs habe ich immer versucht, mit den anderen, die nicht so gut Deutsch konnten, auf Deutsch zu sprechen. So konnten sie fußballbezogen etwas lernen und automatisch auch deutsch.“

Wöchentliches Training zählt zum Programm

Die Spieler auf der Ersatzbank und auf den Rängen fieberten mit. „Komm, komm!“, hallte es durch die Halle. Gespannte Blicke der Teilnehmer folgten den je 10-minütigen Futsalspielen, einer Hallenvariante des Fußballs. Vier Spieler plus Torwart waren auf dem Feld. Das Turnier war der nächste Schritt des „Fit nach vorn“-Programms zu dem auch ein wöchentliches Fußballtraining für Jungen und junge Erwachsene mit Fluchterfahrung zählt.

Das Ziel: Sport und Bildung zu verbinden mit zusätzlichen Angeboten wie Nachhilfe. Trainiert wurden die rund 30 Hobby-Fußballer von Heinz Kappertz, ausgestattet von der Bayer Fußball GmbH. „Es ist wichtig, Vertrauen aufzubauen und beizubringen, dass man als Team spielt“, meinte der Trainer.

Zwei Teams des Programms „Fit nach vorn“ traten an beim Turnier, eines ging als Sieger an diesem Tag hervor. Zweitplatzierter war der SSV Lützenkirchen, den dritten Platz machte die griechische Gemeinde Leverkusen. „Es gibt einen Pokal, aber das ist eigentlich nicht so wichtig“, sagte Vorsitzender Müller im Vorfeld, denn: „Ziel ist in den Austausch zu kommen und einen schönen Tag zu haben.“ Das gelang. Über Freikarten zu einem Heimspiel in der kommenden Saison des Partners Bayer konnten sich dann aber auch alle Teilnehmenden freuen.

Für Mädchen und junge Frauen mit und ohne Fluchthintergrund existieren seit April in der Sporthalle der Schule an der Wupper in Opladen zwei vergleichbare Bewegungsangebote zu „Fitness mit Musik“ und „Spaß mit und ohne Ball“.