Freudenthaler SensenhammerHier schmieden jetzt Spielfiguren kleine Sensen

Playmobil-Männchen schmieden Sensen.
Copyright: Csaba Peter Rakoczy
Leverkusen – Das Mühlrad läuft, Holzscheiben drehen sich, angetrieben von zurechtgeschnittenen und verklebten Fitnessbändern. Am Ende fällt ein Holzhammer auf die von einer Playmobil-Figur gehaltene Sense. „Das ist kein Modell mehr, das ist schon fast Kunst“, schwärmt Jürgen Bandsom, Leiter des Museums Freudenthaler Sensenhammer. Acht handgefertigte Modelle, die zeigen, wie Industriebetriebe laufen, hat das Schlebuscher Museum jetzt geschenkt bekommen.

Jürgen Bandsom (l) bedankt sich mit einer Urkunde bei Rudolf Härtel für die Schenkung.
Copyright: Csaba Peter Rakoczy
Der Künstler dahinter würde sich nie als solchen bezeichnen. Rudolf Härtel liebt es einfach, zu werkeln und Kindern damit Technik näher zu bringen. In mehr als zwei Jahrzehnten hat der gelernt Maschinenschlosser immer mal wieder an den verschiedenen Modellen gearbeitet. Mit 86 Jahre sieht er nun keinen Sinn mehr darin, sie Zuhause aufzubewahren. „Meine Enkel interessieren sich mehr für anderer Leute Töchter“, sagt er. Und der Sensenhammer ist überglücklich über die Spende. „Wir werden die Modelle in Ehren halten und pflegen, aber auch benutzen, dafür haben Sie sie ja gemacht“, sagt Bandsom.

Rudolf Härtel hat die Modelle in jahrelanger Handarbeit gefertigt.
Copyright: Csaba Peter Rakoczy
Ein Modell soll in die Dauerausstellung aufgenommen, die anderen in der Museumspädagogik eingesetzt werden. Alle Modelle sind mit kleinen roten Knöpfen ausgestattet, die Kinderhände magisch anziehen. Einmal gedrückt, setzt ein kleiner Elektromotor die Maschinen in Gang.
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„Wir haben vieles von dem auch in echt hier, aber für die Kinder sind die Modelle attraktiver“, sagt Bandsom. Und für manchen Erwachsenen sicher auch. Ein kleineres Modell, in dem sich ein aus Holz gefertigte Presse einfach immer auf und ab bewegt, wirkt in ihrer Eleganz fast hypnotisierend.

Die kleine Presse hat eine fast hypnotische Wirkung
Copyright: Csaba Peter Rakoczy
Vielleicht gerade, weil er nach dem Krieg elternlos aufgewachsen sei, ist es für Härtel das Wichtigste: „Dass Kinder etwas lernen können“. Dabei hat der 86-jährige Tränen in den Augen.