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Gasleitung um LeverkusenWarum nicht mal die Hälfte der Trasse wiederhergestellt ist

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Der größte Teil der Ferngasleitung ist im Boden. Bei der Renaturierung ist Betreiber Open Grid Europe allerdings stark im Verzug.

Leverkusen – Über die Pipeline-Panne an der A 3 streiten sich die Versicherungen, weiterem Streit an der Waldschule geht man aus dem Weg, indem man bis zu den Sommerferien mit dem Bau wartet. Und was die Renaturierung der Landschaft angeht, macht John Abert eine Grundsatz-Ansage: „Wir sind nicht weg, wenn wir fertig sind.“

Der Projektleiter von Open Grid Europe gibt am Freitag einen Statusbericht zur Ferngas-Leitung rund um Leverkusen, deren Bau der Betreiber höchstrichterlich durchfechten musste. Und während ihrer Verlegung gab es viel Kritik und mehr zu regeln als geplant.

Auch deshalb sind die Essener später auf der Zielgeraden als kalkuliert. Derzeit wird das Rohr zwischen Schlebusch und Paffrath verlegt – das ist der letzte Abschnitt der 23,8 Kilometer langen Leitung. Ende Oktober soll sie komplett im Boden verschwunden sein. Danach kommt die Druckprüfung. Diese müsse in drei Abschnitte aufgeteilt werden, erklärt Abert: Auf mehr als acht Kilometer könne man den übergroßen Druck nicht aufbauen. Deshalb werde der Check nacheinander in drei Sektoren gemacht.

Gas nicht nur von Ost nach West

55 Prozent des Erdgases, das in Deutschland verbraucht wird, kommen aus Russland. Aber Norwegen mit 31 Prozent und vorerst auch die Niederlande mit rund 13 Prozent spielten eine wichtige Rolle, heißt es bei OGE.

Das 12.000 Kilometer lange Gas-Pipelinenetz sei auch auf andere Lieferwege ausgelegt als von Russland nach Deutschland. Die Abhängigkeit sei nicht so groß. Auch aus Südeuropa und Nordafrika komme Erdgas. (tk)

Nach der Verlegung kommt die Rekultivierung. Dafür werde man mehr Zeit brauchen: „Das kann bis Sommer 2023 dauern“, sagt der Projektleiter mit Blick auf die bisherigen Erfahrungen. Bei der Wiederherstellung der Landschaft hinke man wegen der schwierigen Witterung im vorigen Jahr ziemlich hinterher: Reichlich achteinhalb Kilometer sind geschafft, das ist nicht mal die Hälfte des verlegten Rohres.

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Dazu kämen Nacharbeiten: Im Buchenwald bei Balken „werden wir noch einmal ran müssen“, damit Spaziergänger die Wege wieder benutzen können, gibt Abert ein Beispiel. Auch das sei Folge der Wetterverhältnisse. 2021 habe nicht nur die Juli-Flut bisher einfach nicht vorstellbare Probleme bereitet – etwa in Hummelsheim –, sondern auch die durchgängig sehr feuchte Witterung. Für Tiefbauer ist viel Wasser im Boden ein Problem. Weil die Hochdruck-Gasleitung tief eingegraben werden muss, hakt es hier und da.