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Hafen für die DhünnDiese Projekte in Leverkusen wurden geplant, aber nie realisiert

Lesezeit 2 Minuten
1921 BM WI 1043 Hafen WI 08 Credit BGV

Skizze vom geplanten Hafen am Dhünn-Kanal

Leverkusen – Ideen waren da, aber kein Geld: 1920 listete ein Bebauungsplan viele hochtrabende Pläne auf. Vieles wurde aber nicht realisiert: Der Erste Weltkrieg war zu Ende, die Kassen leer, die Inflation hoch. Reinhold Braun, erster Vorsitzender des Bergischen Geschichtsvereins Leverkusen-Niederwupper, stellte bei einem Vortrag jüngst die verschiedenen Projekte vor.

Ein Kanal für die Dhünn

BM KÜ 957 Kanal WI 11 (003)

Diese Projektskizze zeigt, wo der Kanal entlanglaufen sollte.

Geplant war, aus der Dhünn einen Kanal zu machen, um Schiffen die Fahrt zum Wuppermannwerk zu ermöglichen. Weitere Details nennt die Untere Wasserbehörde der Stadtverwaltung, die die wechselhafte Geschichte der Dhünn in einem Bericht ausführlich dokumentiert hat. Die Dhünnmündung sollte für diese Pläne von der Wupper südlicher, direkt in den Rhein verlegt werden. Von einem Kanal- oder Hafenbecken aus sollte der Dhünnkanal geradlinig bis etwa zur heutigen BayArena und anschließend wieder gerade in nordöstlicher Richtung bis zur Bergisch-Märkischen Eisenbahn verlaufen. Direkt hinter der Eisenbahnbrücke war das Hafenbecken für das Stahlwerk konzipiert.

Volkspark

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Die Dhünn, gerade auch gut gefüllt.

Zwischen Dhünnmündung und Wiesdorf sah der Bebauungsplan damals einen „Volkspark“ vor. Auf dieser Fläche betrieb die Bayer AG dann jedoch eine gegen Schadstoffaustritte ungesicherte Deponie, die auch von der Kommune mitbenutzt wurde und einen Hochwasserschutz für Wiesdorf darstellte. Das inzwischen gesicherte Gelände ist heute als Altlast Dhünnaue bekannt. 2005 fand dort die Landesgartenschau statt. Dazu heißt es in der Dokumentation der Stadt zur Geschichte der Dhünn trocken: „Somit wurde verspätet und um etliche Meter höher als vorgesehen doch noch die Parkidee des Bebauungsplanes von 1920 umgesetzt.“

Güterbahnhof in Küppersteg

BM KÜ 957 Kanal WI 23 (003) Credit Stadtarchiv Leverkusen

Güterbahnhof und Schlachthof wurden nie gebaut.

Südlich vom Bahnhof Küppersteg sollte ein Güterbahnhof gebaut werden. Auch er wurde nie realisiert. Nur wenige Meter weiter sollte ein Schlachthof hinkommen.

Schwimmbad neben Doktorsburg

Neben der Doktorsburg war ein Schwimmbad geplant. Stattdessen konnten die Leverkusener Bürgerinnen und Bürger ab 1935 im Freibad Am Stadtpark ihre Runden ziehen, heute steht an dieser Stelle das Freizeitbad Calevornia.

(mit ger)