Jugendliche setzen sich vor den Fachausschüssen für ihre Anliegen ein.
Graffiti, SuchtaufklärungSo läuft es für die Anträge des Leverkusener Jugendstadtrates
Zum dritten Mal hat der Leverkusener Jugendstadtrat im Oktober getagt – und mittlerweile funktioniert es reibungslos, dass die dort beschlossenen Anträge auch ihren Weg in die „große“ Politik finden. Regelmäßig nehmen Jugendliche als Zuschauer in den Sitzungen teil, begründen ihre Anliegen und werden von den Kommunalpolitikern ernst genommen. Ein Überblick über die bisherigen Themen:
Flächen für Graffiti
Mit dem Anliegen, die Stadt möge Flächen für legale Graffiti und Street-Art zur kreativen Entfaltung von Jugendlichen zur Verfügung stellen, befasste sich der Kinder- und Jugendhilfeausschuss. „Wir wollen die Stadt verschönern und glauben außerdem, dass damit die Zahl an Straftaten und Vandalismus sinken würden“, sagt Konrad Adam, der für sein Statement neben dem Ausschussvorsitzenden Stefan Hebbel Platz nehmen durfte. Kurz gesagt: „Es würde Spaß machen und besser aussehen.“ Die Ausschussmitglieder stimmen dem 13-Jährigen zu. „Ich freue mich schon, bald Ergebnisse zu sehen“, sagt Christoph Kühl (Grüne).
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Fahrradständer an Schulen
An manchen Schulen gebe es zu wenige Fahrradständer, an denen die Schüler ihre Räder sicher festmachen können. Es würden viele Fahrräder gestohlen, schreiben sie. Ein Verwaltungsmitarbeiter sagte, dass es Beschlüsse dazu gebe und das Verfahren an sich einfach sei: Gebe es an Schulen zu wenige Abschließmöglichkeiten, müsse die Schulleitung Fahrradständer bei der Verwaltung bestellen. Weshalb es dennoch Schulen mit Mangel an Radständern gibt, wurde nicht erläutert.
Suchtaufklärung an Schulen
„Wir bekommen das in unserem Alltag mit, dass viele ein Problem haben“, sagt Mathilda Hansen vor dem Bildungsausschuss. Deswegen fordert der Jugendstadtrat, dass vermehrt an weiterführenden Schulen über Drogen und Süchte aufgeklärt wird. Darunter verstehen die Jugendlichen nicht nur Alkohol, Rauchen oder härtere Drogen, sondern auch Medienkonsum. Die Aufklärung darüber könne zum Beispiel als jährliche wiederkehrende Projektwoche in Zusammenarbeit mit der Suchthilfe Leverkusen organisiert werden. „Bei einer ganzen Projektwoche sehe ich die Schulen schon Sturm laufen“, bremst Jonas Berghaus (SPD) die Erwartungen. „Aber dass die Jugendlichen das selbst fordern, zeigt, dass der Bedarf auf jeden Fall da ist.“ Allerdings könne die Stadt das nicht veranlassen, sagt Dezernent Marc Adomat. „Das ist eine innere Schulangelegenheit, aber wir geben das gerne als Wunsch in den Arbeitskreis der weiterführenden Schulen weiter.“ Zudem sollen die Jugendlichen in den Arbeitskreis eingeladen werden, um ihr Anliegen dort noch einmal selbst vorbringen zu können.
Balkantrasse
Im Bauausschuss waren Jugendliche mit einem Antrag angetreten, für die Balkantrasse Beleuchtung anzuschaffen. Es ist wohl nicht das erste Mal, dass darüber nachgedacht wird, denn es kann dort im Winter sehr dunkel sein. Im Antrag wünschen sich die Radfahrenden, dass man das mit Solarlampen hinbekommen soll, das würde Strom sparen, steht im Antrag. Abgesehen von den Kosten gibt es aber einen weiteren wichtigen Grund, weshalb das eher schwierig ist: Weil die Balkantrasse durch Landschafts- und Naturschutzgebiete führt, würde die Natur zu stark geschädigt. Eine Schülerin sagte, dass ein Radweg auf der Bergischen Landstraße so dunkel sei, dass ihre Mutter sie dort nicht alleine auf dem Rad fahren lässt. Ein Verwaltungsmitarbeiter sagte, dass man die Beschwerde an den zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW weiterleiten werde. Die Verwaltung lud die Jugendlichen aber ein, dass sie der Stadtverwaltung melden sollen, wenn es auf Radwegen besonders dunkel sei.
Bewegungsmelder
Keine Zustimmung im Bildungsausschuss fand der Antrag, in allen Schulen Bewegungsmelder und Lichtsensoren anzubringen, um Strom zu sparen. „Dauerhaft beleuchtete Flure mitten am Tag sind ziemlich unnötig“, erklärt ein Vertreter des Jugendstadtrates. Das sieht auch die Stadtverwaltung so, allerdings fehle aktuell sowohl Personal als auch Geld, um das an allen Schulen umzusetzen.
In allen laufenden Baumaßnahmen werde aber die Umstellung auf Präsenzmelder vorgenommen. CDU und Opladen Plus schließen sich dem Anliegen an, die Mehrheit des Ausschusses allerdings erklärt den Antrag mit der Stellungnahme der Verwaltung als erledigt.