LeverkusenHitdorf hat ein großes Auto-Problem – Eltern und Kinder demonstrieren
Leverkusen – Auf den Demo-Schildern stehen Botschaften wie: „Fahrt langsam“ oder „Passt auf uns Kinder auf!“. Damit sind die Probleme im Norden Hitdorfs eigentlich ganz gut umrissen.
Eltern und Kinder der beiden Grundschulen an Lohr- und Widdauener Straße kommen am Freitagmorgen vor Schulbeginn zu einer Demonstration zusammen, um auf ihr Verkehrsproblem aufmerksam zu machen, das, genau genommen, ein reines Auto-Problem ist. Die Initiatoren des Protestes sind Eltern und Schulpflegschafts-Mitglieder.
Der Demonstrationszug mit sicher 200 beteiligten Kindern, Lehrern und Eltern sowie wenigen anderweitig Betroffenen zieht in der Morgendämmerung erst über die Ringstraße, vorbei am verkehrsreichen Abschnitt an der Awo-Kita, biegt in die Weinhäuserstraße zur Lohrstraße, um sich auf der Widdauener Straße aufzulösen.
Das Auto ist in Hitdorf zum Problem geworden
Das Auto macht eine Siedlung am Stadtrand – wie Hitdorf-Nord – möglich, das Auto ist aber auch das größte Problem: Besonders zu den Zeiten, in denen die Mütter und Väter zur Arbeit fahren und die Kinder zu den Kitas oder auch zur Schule gebracht werden. Das alles geschieht gleichzeitig, der Hol-, Bring- und Berufsverkehr führt an jedem Werktag zu erheblichen Verquälungen. Zumal Kinder aus anderen Stadtteilen mit dem Auto morgens nicht nur zu den Kitas, sondern auch zu den Schulen gefahren werden. Die Paeschke-Kita an der Widdauener Straße würde das Verkehrsaufkommen in der Gegend wohl noch vergrößern, aber sie war nicht das Thema der Demo.
Für die Kinder, die zu Fuß zur katholischen Sankt Stephanus- und zur städtischen Hans-Christian-Andersen-Grundschule gehen, bedeuten die vielen Autos am Morgen Gefahr. Selbst durch die Wohnstraße Widdauener Straße werde morgens regelrecht gerast, sagt Stefanie Coppel, die den Protest mit initiiert hat. Sie kennt sich gut aus, weil sie ihre Kinder zu Fuß zur Schule begleitet. Mittags würden die meisten Kinder ohne Aufsicht nach Hause gehen, das besorgt viele Eltern.
Hitdorf: Eltern wollen mehr Zebrastreifen
Im Gespräch nach der Demo fallen konkrete Wünsche, mit denen einige Eltern bei der Stadtverwaltung schon vorstellig geworden sind. „Vor der Verkehrsberuhigung in Hitdorf gab es mehr Zebrastreifen“, sagt Julia Kurtz, deren Kind zur katholischen Grundschule geht. Viele wünschen sich Zebrastreifen, auf denen die Kinder die Widdauener Straße, die Ringstraße und – wenn man schon einmal dabei sei – auch die Langenfelder Straße überqueren können.
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„Ganz Hitdorf könnte gut Tempo-30-Zone werden“, sagt Stephan Coppel. Allerdings ist Tempo 30 einer der Gründe, weshalb es immer weniger Zebrastreifen gibt: In einer Richtlinie aus dem Bundesverkehrsministerium werden Zebrastreifen auf Tempo-30-Straßen zwar nicht für grundsätzlich verboten erklärt, wohl aber werden sie für entbehrlich gehalten. Nicht so bei den Hitdorfer Eltern. Ein weiterer Vorschlag sei die zeitweise Sperrung der Widdauener Straße morgens. „Aber: Wer kontrolliert das dann alles?“, sagt Julia Kurtz.
Natürlich, das geben die Eltern im Gespräch zu, seien sie selbst und andere im Stadtteil als Autofahrer auch Teil des Problems.