Zwei der Hitdorfer Probleme, die durch die hohe Zahl an Autos verursacht werden, will man jetzt lösen
Hitdorfer GrundschulenElterntaxis sollen draußen bleiben – 150 Meter Fußweg für Schulkinder
Hitdorf hat ein Problem mit dem Autoverkehr; über die Verminderung der Fahrten mit Autos wird seit Jahrzehnten diskutiert. Und seit Jahren versuchen Lokalpolitiker, die Situation auf den Straßen rund um die Grundschulen an der Lohrstraße zu entschärfen.
Ein Verkehrsplaner-Büro hat die Schul-Umgebung im Auftrag der Stadt untersucht und ein Gutachten erstellt, das in der Sitzung der Bezirksvertretung I am Montag besprochen wurde. Die Gutachter sind zu dem Schluss gekommen, dass eine Hol- und Bringzone auf der Langenfelder Straße vor den Häusern 17 und 19 die wahrscheinlich beste Möglichkeit sei, die Probleme zu lindern. Damit will man die lästigen Elterntaxis aus dem Wohngebiet und dem Areal vor der Schule fernhalten. Von dort sind es noch etwa 150 Meter bis zum Schulgebäude.
Langenfelder Straße: Hier soll die Hol- und Bringezone hin
Das Büro „Via“, bei dem man sich oft mit ähnlichen Problemen befasst, hat die Autos vor der Schule und an den Kreuzungen in der Umgebung gezählt. Die Lage an der Lohrstraße beschreiben die Fachleute nicht so dramatisch, wie man es in der Schule selbst sieht: Der Hol- und Bringverkehr mit Autos an den Grundschulen verursache kein hohes Verkehrsaufkommen, dennoch solle dieser Verkehr unmittelbar vor den Grundschulen so gering wie möglich gehalten werden. Es sei auch wünschenswert, dass Kinder mindestens einen Teil ihres Schulwegs selbstständig zurücklegten, steht im Gutachten.
Gegenüber der Hol- und Bringezone auf der Langenfelder Straße soll ein zeitweises Halteverbot angeordnet werden, weil die Straße für Zone und Parkplätze zugleich nicht breit genug sei. Die zeitliche Beschränkung sollte auf die Schulzeiten abgestimmt werden, so der Gutachter, damit die Stellplätze in der übrigen Zeit für Autos zur Verfügung stehen können.
In der Spitzenstunde zählt man 54 Autos
In der Spitzenstunde seien 54 Autos die Widdauener Straße entlanggefahren. Von einem Einbahnstraßen-Rundkurs im Bereich Weinhäuserstraße, Lohrstraße, Parkstraße und Widdauener Straße raten die Fachleute ab: Dadurch entstünden Umwegfahrten und die Geschwindigkeiten stiegen in Einbahnstraße tendenziell. Die Bezirksvertreter stimmten am Montag der Verwaltungsvorlage zu.
Die Verkehrszählungen von „Via“ haben ergeben, dass die Hitdorfer Straße am Kreisverkehr an der Oststraße in 24 Stunden über 11.000 Autos und über 400 Lastwagen und Busse passieren (Zählung am 5. September 2023). Im Zentrum von Hitdorf sind es noch immer über 4400 Autos; fast 200 Busse und Lkw kommen hinzu.
Ein weiteres Dauer-Autoproblem besteht an der Ringstraße vor der Awo-Kita. Auch dort hat man Zahlen erhoben. Gut 3300 Autos (und 170 Busse und Lastwagen) wurden in 24 Stunden dort gezählt. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen durch vor der Kita haltende Autos.
Eine in der Straße bewusst eingebaute Schikane, ein Hindernis mit einem Baum auf der Fahrbahn soll die Autos im Bereich der Kita und eines Zebrastreifens eigentlich bremsen. Aber die Schikane bewirkt laut einem CDU-Antrag in der Bezirksvertretung bei vielen Autofahrern das Gegenteil: Um schnell um das Hindernis und den Parkplatz herumzufahren, drücken manche Fahrer heftig aufs Gas und kommen schnell auf hohe Geschwindigkeit, um dann wieder abbremsen zu müssen. Die CDU fordert, das Hindernis samt Baum und einen dahinter liegenden Parkplatz zu entfernen. Als Tempobremse fordern die Politiker, eine Fahrbahnschwelle vor dem Zebrastreifen.
Die Bezirksvertretung ließ aber den CDU-Antrag fallen und stimmte stattdessen einer Vorlage der Verwaltung zu. Derzufolge sollen alle drei an der Awo-Kita vorhandenen Bauminseln entfernt werden. Die im CDU-Antrag als alternative Tempobremse gedachte Fahrbahnschwelle vor dem Zebrastreifen ist nicht Teil des Verwaltungsvorschlags.
Ein weiteres Hindernis sind Eltern am Steuer von Autos, die an der Kita umständlich rückwärts ausparken. Das Benutzen der Parkplätze dort soll nach dem Willen der CDU deshalb Eltern verboten werden.