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Hitdorfer VeedelszentrumVilla Zündfunke eröffnet mit einem Fest am Wochenende

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Wird endlich eröffnet: die Villa Zündfunke in Hitdorf, hier bei der offiziellen Vorstellung unter anderem durch Stadtteilmanager David Froessler (3. v. l.).

Leverkusen – David Froesslers Alltag der vergangenen fünfeinhalb Jahre war maximal eng mit dem, man kann es so nennen, Schicksal Hitdorfs verknüpft. Seit fünfeinhalb Jahren nämlich ist er Stadtteilmanager dieses westlichsten und für viele Leverkusenerinnen und Leverkusener schönsten weil gleich am Rhein gelegenen Veedels. Und seine Hauptaufgabe war es, das Miteinander, das soziale Leben, das Gemeinwohl, die Identität Hitdorfs zu stärken.

Vor allem mit der Villa Zündfunke, die in der Zeit seiner Tätigkeit vor Ort fertiggestellt wurde und am kommenden Samstag, 25. Juni, nun endlich eröffnet – ehe Froessler dann zum Juli hin aus seiner Stadtteilmanagerposition ausscheidet.

Trauriger, zufriedener Stadtteilmanager

Natürlich ist er traurig. Aber: Er ist auch rundum zufrieden. Das bürgerschaftliche Engagement zu erleben, sei wunderbar gewesen. Und jene 145 000 Euro, die zu Beginn aller Umwälzungen allein für soziale Projekte in Hitdorf zur Verfügung gestellt worden waren, „haben wir komplett ausgegeben“.

Das Haus an der Hitdorfer Straße 196, das jetzt erstmals öffentlich zugänglich und in einer großen Runde vorgestellt wurde, ist gleichsam physischer Bau wie Symbol: In ihm werden die lokalen Vereine ebenso wie externe Organisationen in Zukunft Veranstaltungen aller Art anbieten – von Kulturveranstaltungen über Workshops bis hin zu Nachbarschaftstreffen. Es gibt ein Stadtteilkino. Einen Jugendraum und überhaupt zig Räume für alles mögliche auf 450 Quadratmetern Fläche.

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Ein Miteinander der Vereine

Engagieren werden sich hier unter anderem die Menschen der Awo, des Heimatvereins, des Geselligkeitsvereins, des Vereins „Leben in Hitdorf“, des Matchbox-Theaters, des Schachvereins, des SC Hitdorf und natürlich des „Villa Zündfunke e.V.“. Kurzum und eher soziologisch ausgedrückt: Der kleine Mikrokosmos des Hauses ist Abbild des großen Mikrokosmos Hitdorf. Das Zentrum des Veedels. Die städtebauliche Seele des Ortes.

Und der Anstoß für alles, was noch folgen wird drumherum: Die Kaimauer am Hitdorfer Hafen wird demnächst fertiggestellt. Der Hafenplatz folgt bis 2023. Und dann ist da natürlich der neue Kirmesplatz im Ortskern, gleich an der Stadthalle. Auch er wird neu hergerichtet, um in Zukunft wieder die zahlreichen Feste im Veedel im wörtlichen Sinne tragen zu können. Bereits vor der Villa Zündfunke war die Fitnessanlage an der Hitdorfer Laach und der Spielplatz „Am Buttermarkt“ auf links gedreht und neu gestaltet worden.

9,3 anstatt 7,3 Millionen Euro

Die Projektklammer über allem war und ist der Titel „Integriertes Handlungskonzept Hitdorf“. Die Kosten lagen bei ursprünglich veranschlagten 7,5 Millionen Euro – mittlerweile wurden 9,3 Millionen daraus. Das Land förderte und fördert davon 80 Prozent, aufgrund der Pandemie im Jahr 2020 sogar 100 Prozent.

Was Foessler sowie alle weiteren Beteiligten aus Reihen der Stadtverwaltung und der lokalen Vereine indes besonders stolz macht, das ist die Tatsache, dass die Gestaltung der Villa Zündfunke von einem – so beschreibt es Sabine Willich vom zuständigen städtischen Fachbereich Soziales – „heruntergekommenen Haus hin zu einem Gebäude, das nach Neubau aussieht“ gelang. Und zwar trotz vieler Schwierigkeiten und immer wieder aufploppender Probleme und Unwägbarkeiten.

Probleme zwischen Pleite und Corona

Nach Aussage Willichs musste etwa eine Giebelwand zur Straße hin wider Erwarten erneuert werden. Ein alter Brunnenschacht wurde gefunden und musste erst einmal zugeschüttet werden. Die ursprüngliche Trockenbaufirma ging pleite. Überhaupt sei die Bebauung rund um die Villa Züdfunke sehr eng, was die Sache erschwert habe. „Und dann kam ja noch Corona“ – und mit dem Virus die Pandemie und Kontaktbeschränkungen und steigende Preise. Ein ganzer Rattenschwanz an Problemen eben. Und trotzdem steht sie jetzt, diese Villa.

Eröffnung und Feier

Besichtigt werden kann sie am kommenden Samstag, 25. Juni, ab 11.30 Uhr, wenn es im und ums Haus Aktionen und Infostände der Vereine, Spiele, ein Konzert der Mundartband Us dr Lameng (18 bis 22 Uhr) oder eine Auftritt der Tanzgarde der Hetdörper Mädche un Junge gibt (17 Uhr. Zudem gibt es parallel dazu in der Stadthalle Kaffee und Kuchen, eine Wein- und Sektbar sowie Gegrilltes, Pizza, Pommes und Co. – erreichbar von der Villa Zündfunke aus zu Fuß oder per Rikscha-Shuttle.

Das Motto an diesem Tag lautet: Feiern entlang der „Bürgermeile Hitdorf“. Ein Vorgeschmack auf das, was da noch kommen und zu erwarten sein wird im Stadtteil. Auch nach dem Ausscheiden Froesslers.