300 Kinder an einem Ort?Kita in Leverkusen-Steinbüchel soll einen Zwilling bekommen
Leverkusen – Im Juli 2019 wurde die moderne Kita für 160 Kinder an der Heinrich-Lübke-Straße eröffnet. Nun soll direkt nebenan ein wohl sehr ähnlicher Bau noch einmal hingesetzt werden. Ursprünglich war auf dem Gelände des ehemaligen Schulsportplatzes eine Wohnbebauung geplant. „Aufgrund der sehr schwierigen Standortsuche für weitere dringend notwendige Kitas wird nun das Ziel hier eine Wohnnutzung zu realisieren aufgegeben“, heißt es in einem neuen Bebauungsplan, der nach Abstimmung in den Ratsgremien der Öffentlichkeit vorgelegt werden soll. Das soll in einem beschleunigten Verfahren geschehen, um zügiger mehr Kitaplätze zur Verfügung stellen zu können – immerhin fehlen seit Jahren mehr als 1000 Plätze in der Stadt.
Achtgruppige Einrichtung
Der Bebauungsplan sieht einen L-förmigen Bau vor, der spiegelverkehrt zu der bestehenden Kita entlang der Heinrich-Lübke-Straße steht. Auch die neue Kita soll achtgruppig sein und damit etwa 150 Kinder aufnehmen können. Zu den Kosten werden in diesem frühen Zeitpunkt der Bauplanung keine Angaben gemacht. Der Neubau nebenan inklusive Ipad-Ausstattung und naturwissenschaftlichem Schwerpunkt hat seinerzeit 4,7 Millionen Euro gekostet, von denen 2,5 Millionen Euro die Bayer-AG zugeschossen hat.
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Optisch könnte sich der zweite Bau von dem bestehenden in seiner Fassade unterscheiden: Neben einer 70-prozentigen Dachbegrünung des Hauptgebäudes ist auch auf mindestens 50 Prozent der Fassadenfläche eine vollflächige Begrünung – natürlich mit Ausnahme der Fenster – vorgesehen. Auch Solar- oder Photovoltaikanlagen seien hier zulässig, steht in dem Planungsentwurf. Das ist der Klimaliste allerdings zu unverbindlich. Sie fordert in einem Änderungsantrag, die Einrichtung von Photovoltaik sowie eines Regenrückhaltebeckens und die Verwendung ökologischer Baumaterialien sowie die Wärmeerzeugung ausschließlich über Luft-/Erdwärme oder Solarthermie verbindlich in den Bauplan festzuschreiben. Was zwar den Klimazielen der Stadt entspricht, die Ausschreibung aber nicht gerade erleichtern würde.
Verkehrschaos zu befürchten
Ein weiterer Konflikt ist bereits abzusehen: Der Hol- und Bringverkehr von mehr als 300 Kitakindern plus den Schülern der dahintergelegenen Grundschule dürfte eine große verkehrspolitische Herausforderung werden.