Leverkusener müssen sich finanziell beteiligenKandinskystraße bekommt Radstreifen
Leverkusen – Der Weg zur klimafreundlichen Stadt ist zuweilen kurvig. Bäume sind ein elementarer Bestandteil, die Fällung von rund 20 stattlichen alten Platanen entlang der Kandinskystraße verbietet sich damit. Ihre Wurzeln haben allerdings den Geh- und Radweg an der Hauptstraße am Leimbacher Berg an mehreren Stellen in eine Buckelpiste verwandelt. Im Sinne der Mobilitätswende muss hier dringend etwas passieren.Die Stadtverwaltung hat drei Möglichkeiten erarbeitet, die Ende Mai den rund 600 betroffenen Anwohner schriftlich vorgelegt wurden.
45 Rückmeldungen sind eingegangen, mit klarer Tendenz: 22 sprachen sich für die Variante 3 aus, den Radweg auf der Fahrbahn. Die Variante 1 – Erneuerung des Rad- und Gehwegs bei Fällung aller Bäume – wählten vier Bürgerinnen und Bürger. Für die Variante 2 – Sanierung/Instandsetzung wie im Bestand – waren es drei. Zehn Antworten gaben keine Vorzugsvariante an, sechs sprachen sich generell gegen einen Ausbau aus.
Straße zu eng?
Variante 3 soll es nun also werden, bei einer Gegenstimme der FDP nahm die Bezirksvertretung III diesen Vorschlag an. „Ich habe Bedenken wegen der Sicherheit“, begründete Benedikt Vennemann seine Ablehnung, er halte die Straße an einigen Stellen für zu eng. Das sei alles richtlinienkonform, entgegnete Reinhard Schmitz aus dem Fachbereich Tiefbau.Die Pläne gliedern sich in drei Abschnitte: Zwischen Berliner Straße und Max-Beckmann-Straße wird für den Radverkehr in Richtung Odenthaler Straße ein 1,50 Meter breiter Schutzstreifen auf der Fahrbahn markiert – farbig, wie Claudia Wiese (Grüne) forderte. Der vorhandene Rad- und Gehweg wird ausgebessert und als Gehweg „Radfahrer frei“ beschildert. Die Haltestellen in diesem Abschnitt werden barrierefrei ausgebaut.
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Zwischen Max-Beckmann-Straße und Franz-Marc-Straße soll der Schutzstreifen fortgeführt werden, allerdings ist der Weg hier so stark beschädigt, dass er erneuert werden muss – und in diesem Zuge auch ausgebaut wird. Die Baumscheiben werden bis zum Fahrbahnrand vorgezogen und vergrößert. So haben die Wurzeln mehr Platz und halten sich hoffentlich vom Gehweg fern.
Im Abschnitt zwischen Franz-Marc-Straße und Wolf-Vostell-Straße ist Platz für einen echten Radfahr-Steifen mit einer Breite von 3,25 Metern auf der Fahrbahn und doppelter Begrenzungsmarkierung mit Profilierung. Der Wermutstropfen für Anwohner: Da der Rad- und Gehweg aus dem Jahr 1987 stammt, werden sie sich an einem Teil der Kosten beteiligen müssen. Rund eine halbe Million Euro veranschlagt die Stadt. Etwa 70 Prozent davon müssten die Anwohnern auf beiden Straßenseiten übernehmen. Allerdings gibt es Fördermöglichkeiten, die den Betrag um bis zu 50 Prozent reduzieren können.
Nicht beteiligen müssen sich Anwohner an einem weiteren Vorhaben, dem die Bezirksvertretung III zustimmte: Für rund 55 500 Euro soll an der Kreuzung Berliner Straße / Kandinskystraße eine Fußgängerbedarfsampel eingerichtet werden. Wann das umgesetzt werden soll, ist noch unklar. Wenn der Baubeschluss gefasst ist, soll zunächst Fördergeld beantragt werden.