Am 1. Juli startet die Antragsphase für Fördergeld der Krankenhaustransformation, bis dahin sollten sich die Beteiligten geeinigt haben, sagt der Gesundheitsminister.
KrankenhausreformLauterbach verteidigt Idee zur Kooperation von Leverkusen und Holweide
![Karl Lauterbach.](https://static.ksta.de/__images/2025/02/06/6ce97906-f1a8-4b08-8f0c-8a2e1a65e1ed.jpeg?q=75&q=70&rect=0,1107,2466,1387&w=2000&h=2570&fm=jpeg&s=211337fd18ee19b1e983ef9b7e49aeb5)
Karl Lauterbach beim Gespräch in seinem Leverkusener Büro.
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„Ich bin der Autor dieser Rechtsverordnung, ich weiß, was darin steht“, kontert Karl Lauterbach die Kritik von seinem CDU-Konkurrenten Sigmar Heß. Dieser hatte den Vorschlag des Bundesgesundheitsministers, das Krankenhaus Holweide als Außenstandort des Klinikums Leverkusen zu übernehmen, einen „unseriösen Wahlkampftrick“ bezeichnet. Die Mittel des Transformationsfonds, über den Lauterbach den nötigen Umbau in Holweide finanzieren wolle, stünden für Bestandsbauten nicht zur Verfügung, hatte Heß argumentiert. „Eine Umwandlung in ein Level-1i-Krankenhaus ist dort als förderfähige Maßnahme aufgeführt“, hält Lauterbach dagegen.
Und genau das habe er jetzt mit den Oberbürgermeistern Richrath und Reker, den Krankenhausvorständen und den SPD-Ratsfraktionen beider Städte besprochen. Auch Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann habe er über die Idee informiert, sagt Lauterbach bei einem Gespräch in seinem Leverkusener Büro. Nun sei es an den Verantwortlichen, sich zu einigen und gemeinsam zum Start des 50-Milliarden-Förderprogramms am 1. Juli einen Antrag zu stellen.
Keine Kosten für die Leverkusener Stadtkasse
Für die klamme Stadt Leverkusen solle das ganze kostenneutral funktionieren. „Das muss so sein“, weiß Lauterbach. Sorge, dass man sich mit Holweide einen Kostenfaktor ans Bein binden würde, seien unbegründet. „Level-1i-Krankenhäuser sind die Einzigen, bei denen durch die Krankenhausreform Verluste ausgeschlossen sind“, erklärt Lauterbach. Diese Krankenhäuser, in denen einfachere Eingriffe, Vor- und Nachbereitung von schweren Operationen oder belegärztliche Versorgung stattfinden soll, werden nicht über Fallpauschalen finanziert. Bundesweit interessieren sich bereits viele Maximalversorger für eine Kooperation mit einem solchen Grundversorger. Auch in den Niederlanden und England werde das bereits erfolgreich so praktiziert, mit Nutzen für beide Seiten, wirbt Lauterbach für die Idee.
Ein Wahlkampftrick sei dieses Engagement von seiner Seite nicht. Er habe den Vorschlag, Holweide in ein Level-1i-Krankenhaus umzuwandeln, bereits vor zwei Jahren gemacht. Dass die Krankenhausreform nun mitten im Wahlkampf in Kraft trete, habe nichts damit zu tun, dass er das für eine sinnvolle Lösung halte. Das Gleiche gelte im Übrigen für seinen Kampf für einen Autobahntunnel. „Natürlich ist das ein Wahlkampfthema – aber bereits seit acht Jahren.“
Zusammenarbeit nicht ausgeschlossen
Nach der Bundestagswahl unter einen möglichen CDU-geführten Koalition erneut als Gesundheitsminister zu arbeiten, schließt Lauterbach für sich nicht aus, auch wenn er das Verhalten von Friedrich Merz in Bezug auf das Migrationsgesetz als „unnötig und verstörend“ bezeichnet. „Wir dürfen uns nicht in der Mitte zerlegen und müssen uns wieder zusammenraufen. Aber einfacher ist es dadurch nicht geworden.“