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Vorschlag von Karl LauterbachLeverkusener Klinikum würde Krankenhaus in Köln-Holweide gern übernehmen

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Karl Lauterbach besucht am 16.01.2025 das Klinikum in Leverkusen-Schlebusch

Soll das Klinikum das Krankenhaus Holweide als Zweitklinik betreiben? Geschäftsführer Anja Mitrenga-Theusinger (l.) und André Schumann (ganz hinten) vor wenigen Tagen mit SPD-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (3.v.r.) im Gespräch.

Der Gesundheitsminister überrascht mit einem Plan, der in Leverkusen auf offene Ohren stößt.

Es ist ein überraschender Plan: Soll das Klinikum in Schlebusch das Krankenhaus in Köln-Holweide als Zweitstandort übernehmen? Diesen Vorschlag hatte SPD-Politiker und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach am Donnerstag in Köln gemacht. Hintergrund: Die drei Standorte der städtischen Kliniken Köln (Holweide, Merheim und Kinderklinik Amsterdamer Straße) sollen an einem Standort, und zwar in Merheim, zusammengezogen werden. Die Existenz des Holweider Krankenhauses steht somit auf dem Spiel. Lauterbach schlug nun vor, dass es eine Außenstelle des Klinikums Leverkusen werden soll.

Da die Maximalversorger, wie das Klinikum eins ist, „künftig viel mehr schwere Fälle behandeln“ müssten, sollten sie ein zusätzliches Krankenhaus für die Grundversorgung betreiben, hieß es. Zusätzlich könne man dort ambulante Haus- und Facharztdienstleistungen anbieten, war Lauterbachs Idee.

Leverkusen: Klinikum sieht Vorteile für beide Seiten

Im Klinikum stößt der Vorschlag auf offene Ohren: „In der Tat suchen wir für die Umsetzung unserer medizinischen Strategie nach einem Grundversorger in der direkten Umgebung“, sagt André Schumann, Kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums, auf Anfrage. „Da wir bereits heute Patientinnen und Patienten aus Holweide versorgen, passt Herr Lauterbachs Impuls, den wir bereits in der vergangenen Woche gemeinsam diskutiert haben.“ Schon länger denke man in alle Richtungen, um das Klinikum noch besser aufzustellen.

„Ein Konzept, das Holweide einbezieht, stellt für uns einen interessanten Ansatz dar“, erklärt ebenfalls Anja Mitrenga-Theusinger, Medizinische Geschäftsführerin des Klinikums. Es wäre sinnvoll, die leichteren Operationen in einem großen ambulanten Operationszentrum Holweide erfolgen zu lassen. Die Patientinnen und Patienten, die eine schwerere Operation hinter sich haben, könnten zur Nachsorge an den Außenstandort übergeben werden. Unterdessen könne man am Standort Leverkusen die komplizierteren Operationen durchführen.

Das Geschäftsführerduo könnte sich vorstellen, dass der Standort Holweide ein sogenanntes Level-1i-Krankenhaus wird, das neben der Grundversorgung eine Notfallversorgung leistet. Damit hätte es mit Blick auf die Krankenhausreform eine langfristige Perspektive, heißt es. Mitrenga-Theusinger und Schumann betonen: „Wir sind in jedem Fall offen für Gespräche.“ Auch Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath, gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender des städtischen Tochterunternehmens, befürwortet den Vorschlag.