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Nicht nur in LeverkusenKeine Panik, wenn Sie diese hellbraune Schabe zu Hause treffen

Lesezeit 2 Minuten
Makro-Aufnahme einer Bernstein-Waldschabe, hier zum Größenvergleich auf einer Zeitungsseite des Leverkusener Anzeigers. Sie ist harmlos, mag Wärme und verbreitet sich auch im Rheinland.

Makro-Aufnahme einer Bernstein-Waldschabe, hier zum Größenvergleich auf einer Zeitungsseite des Leverkusener Anzeigers. Sie ist harmlos, mag Wärme und verbreitet sich auch im Rheinland.

Wenn dieses Insekt durch ihre Küche rennt, ist das für Menschen kein Grund zur Nervosität.

Ein kurzer Anflug von Panik kann schon aufkommen, wenn plötzlich eine schnelle sechsbeinige Schabe fluchtartig durch die Küche läuft. Selbst eine Leverkusenerin, die in Südamerika vielfältige Erfahrungen mit Kakerlaken gemacht hat, war sich sehr unsicher, als ihr eine dieser schnellen Tiere in der Küche begegnet ist.

Auch wenn es eine Schabe ist, auch wenn sie schonmal in die Küche kommt – es handelt sich nicht um die gemeine deutsche Küchenschabe oder Kakerlake. Dennoch findet man sie seit ein paar Jahren auch in Leverkusen und in der Kölner Innenstadt, wie vermutlich überall im Rheinland. Dem Autor fielen die schnellen Tiere zuerst auf, weil sie sich in der Verkleidung seines Motorrollers angesiedelt hatten. Beruhigendes ergab die Recherche, denn es handelt sich um die Bernsteinschabe. Der Leverkusener Kammerjäger Stefan Kittner sagt, die Bernsteinschabe sei komplett harmlos, dennoch sei das Tier ein Thema.

Erkennbar am weißen Querstreifen: eine junge Bernsteinschabe. Foto: Ralf Krieger

Harmlos: Erkennbar am weißen Querstreifen: eine junge Bernsteinschabe.

Er wisse, dass unseriöse Kammerjäger schnell eine teure Schaben-Bekämpfung durchführen, das sei aber komplett unnötig. Die Bernsteinschabe sei ein Nützling, man solle sie nicht einmal tot hauen, sagt Kittner, sondern hinauswerfen. Das Tier kann fliegen, meist läuft es aber schnell und es lebt von vermodernden Pflanzen. Mit steigenden Temperaturen hat sich das Tier von Südeuropa nach Norden ausgebreitet. In Nordrhein-Westfalen ist sie seit 2015 nachgewiesen.

Den Kammerjäger sollte man allerdings rufen, wenn das Halsschild nicht transparent-bernsteinfarben ist, sondern unter der Lupe zwei Längsstreifen zu sehen sind. Dann ist es eine Kakerlake. Und wo von denen eine sichtbar ist, da leben bekanntlich Tausende im Verborgenen.