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Kirchenjubiläum in Bergisch NeukirchenDen eigenen Charakter bewahrt

Lesezeit 3 Minuten

Grundsteinlegung für die Kirche am Platanenweg in Bergisch Neukirchen war am 20. April 1969.

Leverkusen – 50 Jahre feiert die Kirchengemeinde Heilige Drei Könige in Bergisch Neukirchen in diesem Jahr – die Festschrift beleuchtet den Weg der Christen von den Anfängen bis zum heutigen Tag.

Bereits um das Jahr 1200 sollen einige Christen in der Gegend gelebt haben, am 19. August 1223 bekräftigte Papst Honorius III. in einer Urkunde des Stiftes Gereon in Köln, dass Kirchen und Besitztümer in Opladen und Neukirchen unter dem besonderen Schutz dieses Stifts stünden: „...ecclesias in upladin, nuwenkirgen...“ 1324 bestätigte Erzbischof Heinrich II., dass die Pfarrkirchen Opladen, Neukirchen, Monheim, Burscheid, Dabringhausen und Witzhelden zu St. Gereon gehörten.

Mehrmals gebrandschatzt

Auch vom 30-jährigen Krieg knapp 300 Jahre später wurde die Ortschaft nicht verschont: Bergisch Neukirchen soll mehrmals gebrandschatzt worden sein. Schlimm sollten vor allem die Jahre 1630 bis 1636 gewesen sein, schreiben die Autoren der Festschrift, die sich bei ihren Recherchen unter anderem auf Berichte von früheren Pfarrvikaren, Lehrern und auf das Buch „Wir in Bergisch Neukirchen“ von Hans-Joachim Kaltenbach beziehen.

Anfang des 20. Jahrhunderts mussten die Katholiken in der Gegend weite Wege auf sich nehmen, um den sonntäglichen Gottesdienst zu besuchen, zum Beispiel nach Opladen oder Lützenkirchen. „Der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus wurde immer dringlicher“, schreiben die Autoren. Am 9. Dezember 1958 konnte endlich ein Grundstück zum Bau eines Gemeindezentrums in Bergisch Neukirchen erworben werden, drei Jahre später wird die neue Gemeinde „Heilige Drei Könige zu Bergisch Neukirchen im Verband mit der Kirchengemeinde Pattscheid, St. Engelbert“ aus der Taufe gehoben.

Die Kirche hat auch innen ihren ganz eigenen Charme.

Grundsteinlegung für die neue Kirche am Platanenweg erfolgt am 20. April 1969, zwei Jahre später, am 6. Juni 1971 – vor 50 Jahren –, wird die Kirche in Bergisch Neukirchen von Weihbischof Dr. Augustinus Frotz geweiht. Eine Woche später erklingt auch die Orgel, noch im gleichen Jahr beginnt der zweite Bauabschnitt für den Kindergarten, das Küster- und das Jugendhaus. „Wesentlich“ am Zustandekommen und am Aufbau der Kirche beteiligt war Pfarrer Arnold Zimmermann, der zunächst Pfarrer in Pattscheid war und dann auch Heilige Drei Könige übernahm. 1982 wurde Zimmermann zum Monsignore ernannt, drei Jahre später starb er.

Den Stern im Blick

„Jedes Mal, wenn ich in den Platanenweg einbiege, schaue ich auf den Stern, der die Sakramentskapelle unserer Kirche krönt“, erklärt Leverkusens Stadtdechant Heinz-Peter Teller. „Er erinnert natürlich an den Stern von Betlehem. Er kann uns einen Weg durch die Welt zeigen, der zum Ziel führt“, schreibt er in der Festschrift und freut sich, dass „die Bedeutung unserer Kirche Heilige Drei Könige herausgestellt wird“.

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Wenig Erinnerungen an die Konsekrierung hat Elisabeth Feldmar vom Pfarrgemeinderat St. Remigius, sie war da erst zwölf Jahre alt. Damals seien die fünf Kirchenorte noch selbstständige Gemeinden gewesen. Mittlerweile hat sich das geändert, Bergisch Neukirchen gehört zu Sankt Remigius in Opladen: „Wir sind als Gemeinde zusammengewachsen“, stellt sie fest. „Trotzdem konnte jeder Kirchenort seinen eigenen Charakter bewahren.“ Mit Gottvertrauen und Zuversicht könne Heilige Drei Könige auch in den nächsten 50 Jahren ein lebendiger Kirchenort bleiben, hofft sie.

Beitragen werden dazu hoffentlich auch die vielen engagierten Gemeindemitglieder im Kirchenchor, im Familiensingkreis, bei den Katholischen Frauen Deutschlands und im Seniorenkreis.

Zuletzt macht die Gemeinde mit einem umstrittenen Bauvorhaben Schlagzeilen.

Zuletzt macht die Gemeinde allerdings mit einem Bauvorhaben Schlagzeilen: Anfang des Jahres wurden acht Bäume gefällt, um auf dem 2200 Quadratmeter großen Grundstück des Pfarrgartens Platz für Wohnraum zu schaffen. 14 Eigentumswohnungen mit Tiefgarage und begrüntem Dach sollen hier errichtet werden. Die Gemeinde hat das Grundstück einem Investor mit Erbpacht-Vertrag überlassen. Das bedeutet, dass das Grundstück nach einer Zeit wieder an die Gemeinde zurückfällt.