Kleines Glück in der BananendoseWünsch-dir-was im Nettwerk Leverkusen

Eine Bananendose kann zwei Menschen glücklich machen: Den, der sie los wird und den, der sie bekommt.
Copyright: Bert-Christoph Gerhards
Leverkusen – Was haben eine Bananendose, ein TV-Stick und Gefrierdosen gemeinsam? Viele haben so etwas in den Tiefen von Keller und Küchenschrank rumliegen. Ungenutzt. Börsen im Internet, in denen Menschen Dinge anbieten, die sie nicht mehr brauchen (oder auch noch nie wirklich gebraucht haben), gibt es viele. Da treffen aber oft jene, die Tupperware loswerden wollen, auf die, die eine Schreibtischlampe zu viel haben. Und die gerade keine Bananendose brauchen.
Im Nettwerk Leverkusen geht eine Gruppe den umgekehrten Weg: „Was wünschst Du Dir?“ ist die Frage – und dann können andere schauen, ob sie sowas noch irgendwo haben.
Mit neuem Leben gefüllt
Und da wünscht sich dann tatsächlich jemand eine Bananendose. Nach Rückfragen („Was ist das?“) und Erklärungen („Na so eine Dose wo man eine Banane reinpacken kann, damit sie nicht matscht“) kommt tatsächlich die Antwort: „Ach ja, sowas habe ich, kannst Du haben.“ Eine traurige Bananendose weniger. Ein TV-Stick, der nicht auf dem Elektroschrott landet. Gefrierdosen, die wieder gefüllt werden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Der Umwelt und der Nächstenliebe zuliebe müssten Dinge ja nicht immer neu sein und vielleicht könnten sich einige Leute gerade auch etwas nicht leisten, schreibt die Initiatorin. Und bekommt dafür viel positive Resonanz. Nach Nachbarschaftshilfe für Einkaufsdienste, Listen über Restaurants, die man im Lockdown mit Essen zum Abholen unterstützen kann und Akuthilfe im Toilettenpapier-Notstand rückt Leverkusen in der Corona-Krise virtuell wieder ein kleines Stückchen enger zusammen.
Alles, außer Impfungen
Besonders gut geht zum Start der Aktion Kinderbettwäsche über den virtuellen Tresen, auch gesuchte Bücher werden schnell gefunden. Selbst auf den Wunsch nach einer Ausbildungsstelle oder einem freiwilligen sozialen Jahr für den Sohn gibt es Resonanz – auch wenn sich die vermutlich nicht im verstaubten Kellerregal findet. Nur die (nicht ganz ernst gemeinte) Anfrage nach einer Corona-Schutzimpfung konnte bislang nicht bedient werden.