AboAbonnieren

Kommentar

Kommentar
Verbot von verkaufsoffenen Sonntagen kann Leverkusen sich nicht leisten

Ein Kommentar von
Lesezeit 2 Minuten
Der Opladener Frühlingsmarkt lockte in diesem Jahr wieder viele Besucher in die Fußgängerzone.

Der Opladener Frühlingsmarkt lockte in diesem Jahr wieder viele Besucher in die Fußgängerzone.

Verkaufsoffene Sonntage beleben die Innenstädte und helfen inhabergeführten Geschäften in schweren Zeiten. Die Argumente der Gegner sind aus der Zeit gefallen, findet unsere Autorin.

Verkaufsoffene Sonntage seien ein Konzept aus der Mottenkiste, sagen die Gegner. Viel altmodischer allerdings klingen Argumente wie „am Sonntag gehört Vati mir“, die man vielleicht noch anbringen könnte, wenn wir hier über eine grundsätzliche Aufhebung von Ladenschlusszeiten diskutieren würden. Aber nein, es geht um jeweils vier Sonntage pro Jahr und Stadtteil.

Stefanie Schmidt

Stefanie Schmidt

Stefanie Schmidt ist Redakteurin in der Lokalredaktion Leverkusen. Eigentlich wollte die Sportstudentin zur Fußball-WM 2006 nur mal kurz als Praktikantin in die Sportredaktion beim Kölner Stadt-Anzeig...

mehr

In Wiesdorf mag das Argument, dass dort vor allem die großen Ketten profitieren und Mitarbeiter ausgenutzt werden, wohl noch am ehesten ziehen. Dass die Verkäuferin bei Esprit vielleicht keine große Lust hat, auch am Sonntag Waren zugunsten der Insolvenzmasse an den Mann zu bringen, mag sein. Aber in den inhabergeführten Geschäften in Schlebusch und Opladen sieht das ganz anders aus.

Natürlich geht es dabei um Umsatz, den diese Läden in Zeiten des Onlinehandels dringend nötig haben. Genau wie die Stadt Leverkusen in Zeiten der Haushaltskrise. Und sicher sind die vier Sonntage kein Allheilmittel. Aber wenn Inhaber sie als wirtschaftlich sinnvoll erachten und volle Innenstädte das Interesse der Bevölkerung beweisen – wer ist der Stadtrat, dass er das verbietet? Zumal selbst Mitarbeitende sagen, dass sie an diesen Tagen gerne zur Arbeit kommen – ob nun für die Stimmung, den Erhalt des Arbeitsplatzes oder zum Wohle des eigenen Geldbeutels.

Die Absage der verkaufsoffenen Sonntage — und damit möglicherweise auch der angebundenen Feste — kann Leverkusen sich auf mehreren Ebenen nicht leisten.