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Kommentar zu Hermann Lübbert und BiofronteraLeverkusen ist nicht der Nabel der Welt

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Der Friedensschluss bei Biofrontera ist noch nicht ganz geglückt - wohl aber Hermann Lübberts Schachzug.

Leverkusen – Niemals geht man so ganz. Hermann Lübbert ist genug Rheinländer, um nach dieser Maxime zu handeln. Nach Jahren, in denen er permanent unter Beschuss des Heidelberger Investors Wilhelm K. T. Zours gestanden hat, räumt der Gründer von Biofrontera das Feld.

Aber eben nicht so ganz. Mit seinem Wechsel in die gerade durch einen Börsengang enorm gestärkte Biofrontera Inc. hat sich der Professor eine Schlüsselstelle genau dort gesucht, wo künftig die Musik spielen wird für die Pharma-Firma. Es ist ein Rückzug auf die Pole-Position. Denn seit vielen Jahren gelten alle Anstrengungen, die hier in der ehemaligen Wuppermann-Zentrale unternommen werden, der Eroberung des weltgrößten Arzneimittel-Markts.

Schlüssel zum Erfolg

Zudem scheint das Mutter-Tochter-Verhältnis ziemlich schlau eingefädelt worden zu sein: In Deutschland wird zwar weiter geforscht und an immer wieder notwendigen Zulassungsverfahren für die Hautkrebssalbe Ameluz gearbeitet. Aber in den USA sind Umsätze in der Größenordnung zu erzielen, die Biofrontera insgesamt zu einer Erfolgsgeschichte machen könnten. Daran hätte Lübbert einen großen Anteil – wenn es denn klappt.

Vor seinem sehr plötzlichen Rückzug hat der Gründer zudem noch ein paar Dinge geregelt, die ihm sonst das Leben schwer gemacht hätten in den Staaten: Dazu zählt die Beendigung des extrem teuren Dauerkonflikts mit dem US-Konkurrenten Dusa um Patente und Geheimnisverrat.

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Was die Hauptversammlung von Biofrontera, deren Drehbuch von einem Mediator geschrieben wurde, indes auch zeigt: Die Gräben zwischen dem Großaktionär Wilhelm Zours und den anderen Playern sind immer noch nicht zugeschüttet. Lübbert muss sich das im Detail nicht mehr antun. Das verleiht seinem Rückzug umso mehr den Charakter eines geschickten Schachzugs.