Kommentar zu Tests in LeverkusenKapitulation vor dem Virus auf dem Rücken der Kinder
Leverkusen – Wenn es eine gute Entscheidung des NRW-Schulministeriums in der Coronapolitik gab, dann war es die Einführung der PCR-Pooltests und mit Jahresbeginn der gleichzeitigen Rückstellproben. Dass dabei trotz aller Expertenwarnungen und Hochrechnungen schon im Dezember die Laborkapazitäten nicht mitgedacht wurden, ist fatal.
Folgen sind abzusehen
Ebenso die Entscheidung, auf PCR-Nachtestungen nun zu verzichten und über Nacht die ohnehin überlasteten Schulen mit der Durchführung von Selbsttests zu beauftragen. Alles zusammen ist eine Kapitulation vor dem Virus auf dem Rücken der Kinder, Lehrer und Eltern. Die Folgen sind abzusehen: Schnelltests, selbst gut durchgeführte, schlagen nicht so schnell an, wie PCR-Tests. Es wird regelmäßig vorkommen, dass aus einem positiven Pool kein Kind mit positivem Schnelltest gefunden wird. Bis dieser anschlägt, hat sich das Virus längst im Klassenzimmer verbreitet. Unter größtenteils Ungeimpften – auch eine allgemeine Impfempfehlung für diese Altersgruppe gibt es immer noch nicht.
Die Stadt kann an dieser Entscheidung nichts ändern, zumal es nicht helfen würde, mit dem Leverkusener Synlab über Laborkapazitäten für Schulen zu sprechen, weil die Proben nach festen Fahrtrouten des Landes abgeholt und teilweise in anderen Städten ausgewertet werden. Immerhin will die Stadt an den Kita-Testungen festhalten, die sie im Gegensatz zu anderen Kommunen schon lange erfolgreich durchführt. Das ist eine gute Nachricht, zumal die Hoffnung besteht, dass durch den Wegfall der Schulproben die Auswertungen für die Kleinsten nicht mehr ganz so lange dauern.
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Die Landesregierung schreibt in ihrer Erklärung, dass die knappen PCR-Testkapazitäten auf „vulnerable Gruppen und Beschäftigte, die diese betreuen und behandeln“, konzentriert werden müssen. Dass nach zwei Jahren der Pandemie Kinder und Lehrer wie selbstverständlich nicht dazu gezählt werden, ist der größte Skandal.